Garnelen auf dem Gehsteig, ein ganzes mariniertes Hendl in der Wiese – Linz hat offenbar ein Müllproblem. Eine Bürgerin dokumentiert das Chaos seit eineinhalb Jahren über die App "Schau auf Linz". Ihre Bilanz: "Es ist einfach nur widerlich." Ob verschimmeltes Gebäck, Faschiertes oder Nudeln mit Sauce – der öffentliche Raum wird zum Mistkübel. Ihre Forderung: Mehr Aufklärung, mehr Konsequenz – und weniger Ignoranz. Denn: "Wer hier spazieren geht, geht ein Risiko ein".
Nun hat sich eine weitere Anrainerin bei uns gemeldet. Sie wohnt in der Gegend um die Gürtelstraße und hat allein heuer über 50 Müll- und Sperrmüll-Meldungen über die Plattform "Schau auf Linz" gemacht – alles im direkten Umkreis ihres Wohnhauses.
Doch passiert sei kaum etwas: "Seit Jahren weht Müll vom gegenüberliegenden Supermarkt zu uns rüber. Die Antwort der Stadt: 'Wissen wir'." Besonders schlimm sei es beim Brunnen an der Ecke – da liege "öfter Sperrmüll als nicht".
Ein Mitarbeiter des Magistrats habe ihr sogar anvertraut, dass durch Budgetkürzungen in der Stadtreinigung Personal fehle: "Sie kommen einfach nicht hinterher." Für sie steht fest: "Die Stadt ist grauslich dreckig, und es gehört endlich etwas gemacht."
Die Stadt Linz sieht die Lage anders: Auf "Heute"-Anfrage hieß es kürzlich zur Müllproblematik, dass Meldungen über "Schau auf Linz" meist innerhalb eines Tages beantwortet würden, einfache Verschmutzungen würden ebenso schnell beseitigt. Man setze auf Kampagnen, Pfandringe, Sonderdienste und Sensibilisierungsprojekte. Dennoch könne der Eindruck entstehen, es werde zu wenig getan – "vor allem an bekannten Brennpunkten".