Lobende Worte für die Bundesregierung gab es am Samstag von Ex-Bundeskanzler und ÖVP-Grande Wolfgang Schüssel. Er stellt sich in mehreren Interviews anlässlich seines 80. Geburtstags hinter die Dreierkoalition.
Schüssel, der zu seiner Zeit als Kanzler trotz internationaler Proteste die FPÖ in die Regierung geholt hatte, sagte zudem, dass sich die Freiheitlichen mit Chef Herbert Kickl selbst aus dem Spiel genommen hätten.
Die von der FPÖ geführte Opposition könne man zudem nicht ernst nehmen, denn seitens der Freiheitlichen sei der "Grundkonsens zu Europa" nicht da gewesen, erklärte Schüssel gegenüber der SZ. "Wer wie FPÖ-Chef Kickl in Totalopposition zur EU geht, den kann man nicht ernst nehmen", so der Altkanzler.
"Wenn die FPÖ glaubt, auf dieser Linie bleiben zu müssen, wird es nie eine Koalition geben. Pro Europa, pro Marktwirtschaft und pro liberale Demokratie – bei diesen drei Dingen gibt es keine Kompromisse", betonte er zudem in den "Oberösterreichischen Nachrichten".
Lob gibt es hingegen für Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP): "Der Kanzler hat unaufgeregt diese Dreierkoalition zustande gebracht", kommentiert Schüssel die Regierungsbildung im Ö1-Mittagsjournal. Auch Marterbauer arbeite in einer "hochprofessionellen und ruhigen" Art – "das hätte ich ihm nicht zugetraut".
Positiv äußerte sich Schüssel auch gegenüber Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (Neos): "Da könnte was entstehen." Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ) blieb hingegen unerwähnt.
Die ÖVP erwiderte die lobenden Worte in einer Aussendung: "Wolfgang Schüssel zeichnet sich als leidenschaftlicher Europäer, strategischer Denker und unbeirrbarer Gestalter aus, der als Politiker stets darauf bedacht war, Österreich weiterzubringen. Zu seinem heutigen Geburtstag wünscht ihm die gesamte Familie der Volkspartei alles erdenklich Gute und bedankt sich für seinen unermüdlichen Einsatz", so Bundeskanzler Christian Stocker.