Aufruhr auf der Alm

Shitstorm wegen Speisekarte – Veganer attackieren Wirt

Ein Osttiroler Hüttenwirt steht in der Kritik, da er keine eigenen, veganen Speisen anbietet. Schlechte Rezensionen schaden nun seinem Geschäft.
Newsdesk Heute
18.09.2025, 13:33
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Es war ein einziger Satz auf einer Speisekarte, der die Wogen hochgehen ließ: "Da wir diese kleinstrukturierte Land- und Almwirtschaft erhalten wollen, kochen wir nicht vegan!" Diese Aussage wurde auf Instagram geteilt.

Seither kämpft die Johannishütte in der Venedigergruppe in Prägraten (2121 Meter), die erst heuer von Falstaff mit drei Edelweiß ausgezeichnet wurde, mit schlechten Rezensionen und absinkenden Bewertungen.

Kein Kampf gegen Veganer

Auch einige Medien – sogar über die österreichischen Grenzen hinaus – wurden auf die Thematik aufmerksam. Dem Hüttenwirt wurde nachgesagt, dass er den Veganern den Kampf angesagt hätte. Wie der Wirt gegenüber der "Kleinen Zeitung" verriet, entspreche dies nicht der Wahrheit.

"Mir das zu unterstellen, ist der Oberwahnsinn", beschwert sich der Gastronom. Demnach gebe es keinen Kampf. Er habe den Medien lediglich mitgeteilt, dass er kein veganes Hauptmenü am Abend anbiete, da ihm dafür die Zeit fehle.

Als Alternative seien jedoch sehr wohl fleischlose Gerichte vorhanden. So könnten Veganer Linseneintopf, Gemüse, Salatvariationen oder Pommes bestellen.

Angst um Pachtverlust

Die nun vorherrschende Kritik mache dem Geschäft der Hütte zu schaffen. "Wir erleben einen richtigen Shitstorm der Veganer bei den Rezensionen für die Hütte", so der Wirt. Auch die Bewertungen seien plötzlich abgestürzt. Zudem hat sich auch die Sektion Oberland, der die Hütte gehört, bei ihm gemeldet.

Der Wirt befürchte, dass er aufgrund der entstandenen Aufregung als Pächter den Hut nehmen müsse. Er meint, dass darauf abgezielt werde, künftig mehr "vegetarische Hütten" einzuführen. Ein Beispiel dafür sei die Reichenberger Hütte (2586 Meter) in Prägraten. Dort soll es bereits kein Fleisch mehr geben.

Unterstützung aus Community

Sein Konzept sei allerdings, die regionale Wirtschaft zu unterstützen. Auf seiner Speisekarte findet man unter anderem Berglamm aus Prägraten, Rindfleisch aus Hinterbichl sowie Milch und Eier von Bauern aus der Region. Sogar selbstgemachtes Joghurt wird angeboten.

Unterkriegen lassen möchte sich der Hüttenwirt jedoch nicht. So wurde am Dienstag in einem Facebook-Posting verkündet, dass man wieder "Prägratner Berglamm mit Kartoffeln von Tiroler Gemüsebauern" anbiete.

Rückhalt bekommt der Wirt von seiner Community. So kommentierte eine Nutzerin den Beitrag mit: "Suuuper. Gott sei Dank keine Veganhütte." Ein anderer User schreibt: "Kopf hoch! Shitstorm kommt. Shitstorm vergeht. Eure Qualität bleibt jedoch."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 18.09.2025, 14:09, 18.09.2025, 13:33
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