Tierische Paarung

Sind "Cappuccino"-Bären jetzt auf dem Vormarsch?

Hybriden aus Eis- und Braunbär waren noch vor ein paar Jahren nur im Zoo entstanden, doch der Klimawandel bringt beide Spezies näher zusammen.
17.07.2025, 15:22
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Im Zoo von Osnabrück (DE) leben "Tips" und "Taps" – zwei Geschwister, die aus einer zufälligen Kreuzung zwischen Eis- und Braunbär hervorgegangen waren. Sie sind weder richtig braun, noch richtig weiß, sondern haben die Farbe von Cappuccino, weshalb man so auch meist Hybriden dieser zwei Bärenarten nennt. "Pizzlys" oder "Brolar-Bären" käme zwar auch infrage, aber wirklich hübsch klingt das nicht, oder?

Prinzipiell sind Eisbären an einem Ort der Erde zu Hause und Braunbären oder Grizzlys an einem ganz anderen, doch Wissenschaftler halten eine Kreuzung der verschiedenen Bären immer öfter für wahrscheinlich.

Gestatten? "Taps" und seine Schwester "Tips" sind "Cappuccino"-Bären.
FRISO GENTSCH / EPA / picturedesk.com

Klimawandel und Kanada

Bis zum Jahr 2006 hatte man eigentlich nur im Zoo das "Vergnügen" den Nachwuchs eines Eisbären und eines Braunbären zu Gesicht zu bekommen. Naiv dachte man damals nämlich, dass sich diese beiden Spezies nicht paaren würden und steckte sie gemeinsam in ein Gehege – das Resultat sind "Tips" und "Taps". Noch zuvor als "Bastarde" beschimpft, wurden die zwei Hybriden bald Klimabotschafter, denn 2006 entdeckte man in Kanada ebenfalls ein Kind der Liebe zwischen Eisbär und Grizzly.

Traurig! Seit 2017 ist Cappuccino-Wunder "Taps" alleine im Zoo von Osnabrück, denn seine Schwester "Tips" musste während eines Fluchtversuches erschossen werden.

Auch wenn es nach wie vor sehr selten vorkommt, rücken Eisbär und Grizzly im Norden Amerikas beispielsweise immer näher zusammen und zeugen auch immer öfter Nachwuchs, der den Klimawandel offenbar besser wegsteckt, als der arktische Papa, oder die arktische Mama. Forscher sprechen hier sogar von einem "Austricksen" der Natur, denn genetisch betrachtet sind beide Spezies verwandt und haben sich bisher einfach aufgrund der Lebensweise und vor allem der Örtlichkeit nicht getroffen.

Durch die Nahrungsknappheit der Eisbären überlappen aber die Gebiete immer öfter und ein "Date" zwischen beider Bären kommt häufiger zustande. Studien besagen sogar, dass Grizzly und Eisbär sich erst vor etwa 500.000 Jahren in verschiedene Richtungen entwickelt und somit wohl eher Vorteile durch die Verpaarung hätten, als Nachteile. Vor allem die Speisekarte der Eisbären würde größer, wie auch damit ihre Überlebenschance.

Wissenschaftler glauben an einen nächsten Schritt in der Bären-Evolution.
FRISO GENTSCH / EPA / picturedesk.com

Zusammengefasst glauben Forscher, dass diese Hybriden tatsächlich ein Zeichen der Evolution sein könnten, die sich an den Klimawandel anpassen.

{title && {title} } tine,red, {title && {title} } 17.07.2025, 15:22
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