Vorweg sei gesagt, dass "Blaualge" eigentlich nur ein umgangssprachlicher Begriff ist, der – salopp gesagt – falsch ist. Bei den gefürchteten "Cyanbakterien" handelt es sich nämlich keineswegs um harmlose Algen, sondern um Keime, die bei hoher Konzentration dem menschlichen, aber auch tierischen Organismus schaden.
Grundsätzlich sind Cyanbakterien in allen Gewässern vorhanden, aber erst durch längere Hitzeperioden, wenig Wind und wenig Niederschlag "explodieren" sie förmlich und werden vor allem für unsere Hunde zur Gefahr.
Eine Blaualgenvergiftung ist keinesfalls auf die leichte Schulter zu nehmen, denn jedes Jahr sterben sogar Hunde, weil sie aus belasteten Gewässern getrunken haben. Wenn sich also der berüchtigte grün-blaue Schleim auf dem Wasser gebildet hat, sollte man den Hund keinesfalls in den Teich oder See lassen.
„Der in Blaualgen befindliche Giftstoff kann eine schwere Leberzerstörung oder ein Leberversagen hervorrufen. Im schlimmsten Fall können Vierbeiner an einer Cyanobakterien-Vergiftung sterben“Jana HogerFachreferentin für tierische Mitbewohner, PETA
Wer kann’s ihnen verdenken, aber auch für viele Hunde gibt es nichts Schöneres als eine Abkühlung im Wasser. Doch selbst wenn sie "nur" darin spielen und den Ball ans Ufer zurückbringen, schlucken sie Wasser und sind deshalb gefährdet, eine Blaualgenvergiftung zu erleiden. Deshalb gilt: Auch wenn keine behördliche Warnung ausgesprochen wurde, sollte man sich immer selbst vergewissern, ob kein Blaualgen-Befall im Zielwasser besteht.
Alarmsignale für Blaualgen-Teppiche sind nicht nur der grün-blaue Film auf dem Wasser (der auch leicht mit den harmlosen Grünalgen verwechselt werden kann) sondern meist auch ein fauler Geruch nach Eiern, Ammoniak oder sogar Gülle - salopp gesagt - das Wasser stinkt!
Jedes Jahr vermehren sich die Blaualgen fast zur selben Zeit rasant – man nennt dies auch "Blüte". Begünstigt durch sonnige und heiße Tage ab 30 Grad Celsius, sind größtenteils stehende oder sehr langsam fließende Gewässer betroffen. Da man aber tatsächlich nur im Labor einen Befall feststellen kann, ist es wirklich besser, den Hund in der Blüte-Zeit der Cyanbakterien in gar kein Wasser – außer vielleicht einen Gebirgsbach – zu lassen. Von Juli bis September sollte man also immer gut darauf achten, wo dein Hund seinen Durst stillen möchte.
Hunde, die sich mit Blaualgen vergiftet haben, sind lethargisch, schwach und orientierungslos. Sie haben blasse Schleimhäute, zeigen übermäßigen Speichelfluss und eine vermehrte Tränenproduktion. Hinzukommen können Muskelzittern, Muskelstarre, Lähmungen, Krampfanfälle, Atemnot bis hin zur Bewusstlosigkeit, Erbrechen und Durchfall.
Sobald der Verdacht auf eine Vergiftung besteht, muss umgehend eine tierärztliche Praxis aufgesucht werden – es besteht Lebensgefahr.
Für uns sind Blaualgen ebenfalls toxisch und können für Symptome wie Schleimhautreizungen, Kopfschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Hautausschlägen oder Atemnot führen, weshalb wir ebenfalls unsere Badestellen gut aussuchen sollten. Ein glasklarer See ist in der Regel natürlich ungefährlich, doch Teiche, Weiher und Tümpel, wo man die Wasserqualität nicht genau einschätzen kann, sind zu meiden.