Bilanz 2024

"Starke Säule für Stadt!" Rekord-Gewinn beim Hafen Wien

Die Hafen Wien-Gruppe schließt das Jahr 2024 mit einem Umsatz von 58,8 Millionen Euro ab, das Betriebsergebnis ist auf 9,1 Millionen Euro gestiegen.
Thomas Peterthalner
30.06.2025, 12:03
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Der Hafen Wien – ein Unternehmen der Wien Holding – zog Montag (30.6.) Bilanz über das vergangene Geschäftsjahr 2024. Die Hafen Wien-Gruppe ist voll auf Kurs, schließt das Jahr 2024 mit einem Umsatz von 58,8 Millionen Euro ab – erreichte ein neues Rekordniveau. Das Betriebsergebnis ist um 4,3 Prozent auf rund 9,1 Millionen Euro gestiegen. Zusätzlich tätigte der Hafen Wien Investitionen in Höhe von rund 21 Millionen Euro.

"Leistungsstarke Schnittstelle"

"Wien ist ein leistungsfähiger und international attraktiver Wirtschaftsstandort. Eine wichtige Rolle dabei spielt der Hafen Wien. Durch die optimale Anbindung an Wasser, Schiene und Straße agiert er als leistungsstarke Schnittstelle internationaler Handels- und Transportwege und er ist einer der wichtigsten Hinterland-Hubs Europas, vor allem für die großen Nordseehäfen. Und nicht zuletzt ist der Hafen Wien als Warendrehscheibe eine besonders wichtige und starke Säule für die Versorgungssicherheit der Großstadt Wien und ihr Umland", so Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Barbara Novak (SP).

Hafentor schützt vor Hochwasser

"Nach den großen Investitionen im Jahr 2024 werden wir auch heuer über 10 Millionen Euro in die Hand nehmen – für die infrastrukturelle Weiterentwicklung des Standorts Freudenau und auch im Sinne der Digitalisierung und Klimaneutralität", so Novak. "Wie wichtig und weitreichend diese Investitionen sind, zeigte sich beim Jahrhunderthochwasser im letzten September. Dank des 2022 errichteten und über 14 Meter hohen Hafentors in Albern waren der Hafen und die dort angesiedelten Unternehmen bestens gegen das Hochwasser geschützt." Neben den Unternehmen der Hafen Wien-Gruppe sind auf dem Hafen-Areal insgesamt bereits rund 200 Betriebe ansässig, die in Summe über 5.000 Arbeitsplätze bieten.

21 Millionen Euro investiert

"Um die wirtschaftliche Bedeutung des Hafens weiter zu stärken, wurden im Jahr 2024 insgesamt rund 21 Millionen Euro investiert und damit um 36 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Mittelpunkt standen Projekte wie die Landgewinnung im Hafen Freudenau, der Ankauf eines Betriebsobjektes in Simmering (HQ1) oder die Errichtung der Filmstudios am Areal HQ7. Außerdem wurden sechs Leichtbauhallen für einen Großkunden errichtet, die Dächer bei zwei Betriebsobjekten erneuert und der Brandschutz optimiert. Im Zuge der Digitalisierung wurde ein neues IT-gestütztes Containererfassungssystem in Betrieb genommen. So konnten wir – auch in wirtschaftlich anspruchsvollen Zeiten – die Wettbewerbsfähigkeit der trimodalen Logistikdrehscheibe Hafen Wien weiter nachhaltig verbessern", sagt Wien Holding-Geschäftsführer Kurt Gollowitzer.

Hafen-Wien-Chefs Fritz-Lehr, Doris-Pulker-Rohrhofer, Wirtschaftsstadträtin Barbara Novak (SP), Wien-Holding-Chef Kurt-Gollowitzer (v.l.).
Stadt Wien/David Bohmann

Immobilien als Erfolgsbringer

Zur positiven Geschäftsentwicklung im Jahr 2024 maßgeblich beigetragen haben die Immobilien-Sparte und die "Business Unit Lagerlogistik" mit ihren gut ausgelasteten Lagerhallen. Gesteigert werden konnten auch die Umschlagstätigkeiten über Land und Wasser im Bereich der "Business Unit Massen- & Schwergut", sodass sich auch dieser Geschäftsbereich sehr positiv entwickelt hat.

200 Prozent Zuwachs

Allein die im Hafen Freudenau landseitig umgeschlagenen Tonnagen sind um 55 Prozent gestiegen, zum Beispiel mit dem Umschlag und der Lagerung von Salz, Kies und Gips. Noch eindrucksvoller fällt die wasserseitige Steigerung in der Freudenau aus: Mit einem Zuwachs von über 200 Prozent unterstreicht sie eindrucksvoll die zunehmende Bedeutung und das Potenzial des wasserseitigen Verkehrs.

Hafen Wien Container-Terminal
Barbara Nidetzky

Donaukreuzfahrtschiffe vor Anker

In der "Business Unit Hafenbetrieb" konnten höhere Erlöse aus Liegegeldern für im Hafen liegende Passagierschiffe erzielt werden. Denn der Hafen Freudenau ist nicht nur das Herzstück im Hafen Wien, sondern er ist gleichzeitig auch Schutz- und Winterhafen. Vor diesem Hintergrund liegen hier über die Wintermonate rund zwei Dutzend Donaukreuzfahrtsschiffe sicher vertäut am Kai, bis sie im Frühling wieder in die neue Saison starten.

66.000 Tonnen mehr umgeschlagen

Im Jahr 2024 wurden in den drei Frachthäfen Lobau, Albern und Freudenau wasserseitig rund 1.044.000 Tonnen an Waren umgeschlagen, das entspricht einem Plus von rund 66.000 Tonnen bzw. 6,8 Prozent zum Vorjahr.

470.000 Container

WienCont, ein Tochterunternehmen des Hafen Wien, betreibt den Containerterminal und das Containergeschäft im Hafen Wien. Das Unternehmen steigerte im Jahr 2024 seinen Umsatz um fünf Prozent auf 20,3 Millionen Euro.

Insgesamt konnten knapp 470.000 Containereinheiten (TEU) am Standort umgeschlagen werden. Die Mengen in Umschlag und Lagerung waren damit annähernd identisch mit jenen des Vorjahres. Besonders erfreulich entwickelte sich der Bereich Containerreparatur mit einem Plus von 39 Prozent.

126 Züge pro Woche unterwegs

Bei dem Projekt "Schienen OCR Gate" wurden die operativen Abläufe in der Abfertigung der Containerzüge digitalisiert, um die bestehende Infrastruktur optimal zu nutzen und mehr Kapazitäten zur schaffen. Etwa 126 Züge pro Woche bringen die Container per Bahn zu den großen europäischen Seehäfen wie Rotterdam, Hamburg und Bremerhaven, ins Ruhrgebiet oder zu den wirtschaftlichen Ballungsräumen im zentral- und osteuropäischen Raum – unter anderem mit Destinationen in Serbien, Rumänien und in der Türkei.

Hafen setzt auf Klimaschutz

Der Hafen Wien will bis 2040 klimaneutral sein. Seit Anfang 2024 werden alle Fahrzeuge am Terminal ausschließlich mit dem alternativen HVO 100 Treibstoff betrieben, um CO2-Emissionen und den Treibstoffverbrauch zu reduzieren. Die im Jahr 2023 ursprünglich errichtete Photovoltaik-Anlage wurde im Jahr 2024 erweitert und heuer in Betrieb genommen. Zwei neue, moderne Leercontainerstapler wurden angekauft, sie ersetzen seit 2025 die ältesten Terminalfahrzeuge. Der Hafen Wien spielt eine zentrale Rolle in der Versorgung der Stadt Wien.

Logistik-Drehscheibe für Gesundheit

Auch der Wiener Gesundheitsverbund setzt auf den Hafen Wien, der ihm als zentraler Lagerhalter dient. Dort werden nun 32.500 verschiedene Produkte für die Standorte des Wiener Gesundheitsverbunds angenommen, gelagert, kommissioniert und verteilt – mit Ausnahme von Medikamenten. Die Lage der trimodalen Logistikdrehscheibe ist ideal, denn man ist in kürzester Zeit in allen Spitälern und Pflegehäusern in Wien. Die Trimodalität ermöglicht eine umweltfreundliche Anlieferung in das sichere Hafengelände, das rund um die Uhr bewacht ist. Der Hafen Wien ist außerdem Zolldienstleister, und kann somit seinen Kunden ein Rundum-Paket anbieten.

"Chrystal Wall" in Hafen-Studios gedreht

Auch die Filmwirtschaft ist als neu aufgebautes Geschäftsfeld mittlerweile fester Bestandteil im Hafen Wien. Im Herbst 2024 wurden die HQ7 Studios auf dem gleichnamigen Gelände des Hafen Wien in Simmering fertiggestellt. Diese bestehen aus zwei modernen getrennten Hallen mit über 3.000 Quadratmetern Fläche und einer Höhe von 13 Metern.

"In den Filmstudios am Areal des HQ7 spiegelt sich die bunte Vielfalt des Hafens wider – ein kreativer Ort, an dem urbane Dynamik, industrielle Kulisse und kulturelle Einflüsse zu einzigartigen Filmwelten verschmelzen. Insgesamt wurden im Jahr 2024 sechzehn Anfragen für Dreharbeiten verzeichnet, fünf Produktionen wurden realisiert. Unter anderem wurden Szenen der TV-Serie 'Crystal Wall' am Hafen Wien gedreht“, erläutert Fritz Lehr, kaufmännischer Geschäftsführer des Hafen Wien.

Ausblick für 2025

Das Hauptziel bleibt, den Hafen Wien als einzige trimodale Logistikdrehscheibe der Stadt weiter zu stärken und seine Bekanntheit nachhaltig zu steigern. Um die Wettbewerbsfähigkeit des Hafens weiter auszubauen und seine Infrastruktur zu optimieren, sind für das Jahr 2025 zusätzliche Investitionen in Gebäude- und Flächensanierungen vorgesehen.

Im Jahr 2025 wird zudem gemeinsam mit Wien Energie die bereits sechste Solaranlage am Gelände des Hafen Wien in Betrieb genommen, ein weiterer Schritt in Richtung CO2-Neutralität des Hafen Wien.

{title && {title} } pet, {title && {title} } Akt. 30.06.2025, 12:10, 30.06.2025, 12:03
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