Das "Dachsteinlied" kommt vorerst nicht in die steirische Landesverfassung – dafür fehlt die Zweidrittelmehrheit. Die beiden Regierungsparteien FPÖ und ÖVP wollten die Hymne fix verankern, blitzten aber bei SPÖ, Grünen, NEOS und KPÖ ab. Diese zeigten geschlossen am Donnerstag (22. Mai) im Landtag die rote Karte.
Vor allem Textzeilen mit historischen Bezügen zur heutigen Republik Slowenien sorgten für Spannungen.
In der Hymne wird ein Gebiet besungen, das heute zu Slowenien gehört – "Heute" hat berichtet. Das slowenische Außenministerium hatte deshalb bereits zu Jahresbeginn gebeten, von der Aufnahme Abstand zu nehmen. Die SPÖ machte ihre Ablehnung bei einer Grenzveranstaltung mit slowenischen Gästen klar.
"Die blau-schwarze Landesregierung gefährdet mit ihrer Symbolpolitik rund um die steirische Landeshymne diese Zusammenarbeit und die guten Beziehungen zu unserem Nachbarland", warnte Max Lercher. Auch die grüne Klubchefin Sandra Krautwaschl sagte: "Wir führen keine Verhandlungen über Bestimmungen, die die Landeshymne in der Landesverfassung verankern." Das geplante Gender-Aus lehnt ihre Partei ebenfalls ab.
NEOS-Chef Niko Swatek sprach von "Symbolpolitik, die keine Probleme löst" und fürchtet negative Folgen für Arbeitsplätze und Vertrauen. Die KPÖ sieht im Vorstoß der FPÖ sogar einen Rückschritt.
Freiheitlicher Widerstand ließ nicht lange auf sich warten: "Die SPÖ reiht sich in eine linke Einheitsfront ein und verweigert unserer Landeshymne die Verfassungswürde", so FPÖ-Klubchef Marco Triller.
"Die Sozialisten werfen sich vor ausländischen Vertretern in den Staub, während sie unsere kulturelle Identität mit Füßen treten. Wer sich weigert, die Landeshymne in der Verfassung zu verankern, stellt sich klar gegen einen überparteilichen Schulterschluss für unsere Heimat", so der steirische FPÖ-Klubobmann in einer Aussendung.