Knalleffekt in OÖ

Tragischer Tod im Spital – jetzt nimmt Chef den Hut

Knalleffekt nach dem tragischen Tod einer Patientin (54): Der Chef der OÖ-Gesundheitsholding, Franz Harnoncourt, nimmt den Hut.
Oberösterreich Heute
17.11.2025, 09:33
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Der Druck auf den 64-jährigen Manager der für zahlreiche Krankenhäuser im Bundesland verantwortlichen Gesellschaft wurde offenbar zu groß. Er habe die zuständige LH-Stv. Christine Haberlander (ÖVP) ersucht, seinen Vertrag vorzeitig aufzulösen. Der wäre bis 2029 gelaufen.

Dem Rücktritt war ein trauriger Vorfall vorausgegangen: Vor gut drei Wochen wurde bekannt, dass eine Mühlviertlerin im Klinikum Rohrbach gestorben ist. Die Frau erlitt einen Aorta-Riss und hätte möglichst schnell operiert werden sollen. Aber gleich mehrere Häuser, darunter das Linzer Kepler Klinikum, winkten ab – die Begründung: keine Kapazitäten.

Die Folge: große Bestürzung, ein gewaltiger Aufschrei und massive Kritik an Politik und Verwaltung. Gesundheitsreferentin Haberlander kündigte eine umfassende Aufklärung an und nahm u.a. Harnoncourt als Holding-Chef in die Pflicht.

"Tiefgehende Fragen und Spuren"

Jetzt zieht er die Konsequenzen: Der scheidende Geschäftsführer ist, wie er mitteilt, "zutiefst davon überzeugt", dass in den OÖ-Krankenhäusern täglich hochprofessionell und einfühlsam gearbeitet werde. Verbesserungen seien selbstverständlich notwendig – jedoch ohne das gesamte System infrage zu stellen.

Die Debatten der vergangenen Tage, Wochen und Monate hätten "tiefgehende Fragen und Spuren an und in mir" hinterlassen und ihn zu Entscheidungen über seine berufliche Zukunft geführt. Nach mehr als sieben Jahren in Oberösterreich sieht er seine Gestaltungsmöglichkeiten nicht mehr gegeben, so Harnoncourt.

"Nicht ausreichend gelungen"

Und weiter: Es sei ihm "offensichtlich nicht oder nicht ausreichend gelungen", die Weichen in der Organisation so zu stellen, dass schwierige Rahmenbedingungen für Patienten und Mitarbeiter möglichst wenig spürbar seien.

Da ein konstruktives Arbeiten kaum mehr möglich sei, übernimmt der Manager die Verantwortung und zieht die Konsequenzen. Er möchte, wie er selbst sagt, die Möglichkeit für einen Neuanfang und eine Neustrukturierung zu geben.

Harnoncourt wird "selbstverständlich, bis ein Nachfolger gefunden und angeboardet ist, eine geordnete Übergabe sicherstellen". Er werde in dieser Zeit die Aufgaben konsequent und professionell weiter erfüllen, aber diese Entscheidung nicht weiter kommentieren, da sie eine sehr persönliche sei. Im Mai 2026 soll der oder die neue Geschäftsführerin feststehen.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 17.11.2025, 14:27, 17.11.2025, 09:33
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