Sonst drohen Schäden

Trockene Augen – deshalb solltest du etwas dagegen tun

Wenn die Räume wieder geheizt werden, trocknen unsere Schleimhäute aus – auch die Augen. Das ist keine Lappalie, sondern gehört behandelt.
Heute Life
23.10.2025, 13:30
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Kalte Luft draußen, trockene Heizungsluft drinnen – für unsere Augen ist das purer Stress. Viele spüren es schon nach wenigen Minuten: Die Augen brennen, jucken oder fühlen sich an, als wäre ein Sandkorn darin. Kein Wunder – denn in der kalten Jahreszeit sinkt die Luftfeuchtigkeit deutlich, während Heizungen die Raumluft zusätzlich austrocknen. Dadurch verdunstet der schützende Tränenfilm schneller, die Augenoberfläche wird gereizt und ist anfällig für Entzündungen. Besonders Menschen, die viel Zeit vor Bildschirmen verbringen oder Kontaktlinsen tragen, merken die Folgen sofort. Das seltenere Blinzeln beim Arbeiten am Computer verschärft das Problem zusätzlich.

Dabei muss man sich mit trockenen Augen nicht abfinden. Sie sind gut behandelbar. Mit ein paar einfachen Änderungen im Alltag, gezielter Pflege und – bei Bedarf – ärztlicher Unterstützung lässt sich das unangenehme Brennen schnell lindern.

Auf dem Kongress der European Society of Cataract and Refractive Surgery (ESCRS) wurden die Ergebnisse einer durchgeführten Umfrage unter 2.003 Erwachsenen in den USA sowie der laufenden internationalen Studie "Needs Unmet in Dry Eye: Symptoms, Treatment and Severity" (NESTS) mit mehr als 5.000 Erwachsenen in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Polen und Saudi-Arabien präsentiert.
Ziel war herauszufinden: Wer leidet an trockenen Augen, wie lange, wie stark, und wie viele erhalten professionelle Hilfe?

Viele warten zu lange mit der Behandlung

Die Ergebnisse zeigen, dass sehr viele Menschen unter trockenen Augen leiden — weit mehr als bisher angenommen —, aber nur eine Minderheit die Hilfe bekommt, die nötig wäre.

Die Studienergebnisse im Überblick:

  • Mehr als 50 % der Allgemeinbevölkerung in den USA und Europa wurden befragt und gaben an, Symptome trockener Augen zu haben.
  • Dennoch erhielten nur etwa 20 % in Europa bzw. 17 % in den USA jemals eine formelle Diagnose eines Augenarztes oder Augenpflege-Spezialisten.
  • Viele leiden über Jahre: Ein Drittel der Betroffenen hatte Symptome seit über fünf Jahren, bevor sie Hilfe suchten.
  • Rund die Hälfte der Betroffenen erlebt die Symptome täglich.
  • Von den Betroffenen warteten 60 % mindestens vier Monate, bevor sie eine Fachperson konsultierten; 20 % warteten mehr als ein Jahr.
  • Die Beschwerden wirken sich deutlich auf Alltag und Lebensqualität aus: etwa 17 % reduzierten z. B. nächtliches Autofahren, 14,8 % ließen Make-up weg, 15,2 % vermieden Heiz- oder Klimaanlage.
  • Nur etwa 9 % der Betroffenen berichteten von einer Verbesserung der Symptome im letzten Jahr, während 34 % eine Verschlechterung angaben.
  • Obwohl Tränenersatz-Augentropfen häufig die erste Behandlung waren, fühlten sich nur 25 % der Betroffenen bei ihrer aktuellen Therapie gut versorgt bzw. auf ihre individuellen Bedürfnisse eingegangen.

Was hilft bei trockenen Augen?

1. Befeuchtende Augentropfen, sind die erste Wahl bei trockenen Augen. Am besten welche ohne Konservierungsstoffe, um Reizungen zu vermeiden. Gibt es rezeptfrei in der Apotheke.
2. Luftfeuchtigkeit erhöhen mit Luftbefeuchter oder Wasserschalen
Mehr: So beeinflusst die Raumtemperatur deine Abwehrkräfte
3. Pause vom Bildschirm: Beim Arbeiten am PC blinzeln wir bis zu 60 % weniger – der Tränenfilm verdunstet schneller. Daher alle 20 Minuten für 20 Sekunden auf etwas in 20 Metern Entfernung schauen.
4. Sonnen- oder Schutzbrille hält Wind ab und schützt die Augen.
5. Lebensstil und Flüssigkeit: Viel Wasser trinken (mind. 1,5 – 2 Liter täglich); Alkohol und Nikotin möglichst reduzieren – sie fördern die Austrocknung.

Trockene Augen sind nicht normal

Trockene Augen werden häufig als "Teil des Alterungsprozesses" missverstanden und nicht ernst genug genommen – viele sehen es als etwas Normales und suchen daher keine Behandlung. Studien zeigen, dass trockene Augen die Lebensqualität ähnlich stark beeinträchtigen können wie chronische Rückenschmerzen. Wer das Brennen, Jucken oder Fremdkörpergefühl ignoriert, riskiert langfristig ernsthafte Schäden am Auge.

1. Dauerhafte Reizungen und Entzündungen
Der Tränenfilm schützt die Augenoberfläche vor Keimen und Reizstoffen. Wenn er reißt oder zu dünn wird, trocknet die Horn- und Bindehaut aus.
Folge: Rötungen, Brennen, Schwellungen oder sogar kleine Verletzungen der Hornhaut. Diese können sich entzünden und schmerzhaft werden.

2. Höheres Infektionsrisiko
Ein stabiler Tränenfilm wirkt wie ein natürlicher Schutzschild gegen Bakterien und Viren.
Ohne ausreichende Tränenflüssigkeit steigt das Risiko für Bindehaut- und Lidrandentzündungen deutlich.

3. Verschwommenes Sehen und Lichtempfindlichkeit
Trockene Augen können die Sehschärfe beeinträchtigen, da der Tränenfilm für eine glatte Oberfläche sorgt, auf der das Licht korrekt gebrochen wird.
Folge: zeitweise verschwommenes Sehen, Blendempfindlichkeit und Schwierigkeiten beim Lesen oder Autofahren – besonders nachts.

4. Schmerzen und Druckgefühl
Bei länger andauernder Reizung reagieren die Nerven in der Hornhaut überempfindlich.
Betroffene spüren ein ständiges Druckgefühl, als wäre "etwas im Auge". In schweren Fällen können die Schmerzen chronisch werden.

5. Schlechtere Wundheilung und Operationsrisiken
Nach Augenoperationen (z. B. Laser, Katarakt) ist ein stabiler Tränenfilm entscheidend für die Heilung. Bei trockenen Augen heilen Wunden langsamer, und die Ergebnisse refraktiver Eingriffe können beeinträchtigt werden.

Zum Augenarzt bei anhaltenden Beschwerden

Wenn die Symptome trotz Tropfen und Hausmitteln nicht nachlassen, ist ein Besuch beim Augenarzt wichtig. Mögliche Ursachen wie Entzündungen, Hormonveränderungen oder Medikamente können abgeklärt werden.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 23.10.2025, 16:48, 23.10.2025, 13:30
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