Ob eingelegte Essiggurken, Brottrunk oder Kombucha: fermentierte Lebensmittel werden immer beliebter. In den sozialen Medien probieren Menschen aus, welche weiteren Gemüsesorten sie noch einlegen können. Derzeit ist fermentierter Ingwer angesagt – online bezeichnen User und Influencer ihn als "Ginger Bug".
Bei der Fermentierung handelt es sich um eine traditionelle Methode, die Lebensmittel haltbar macht. Durch den Prozess entstehen neue Nährstoffe, Vitamine, Enzyme und Mineralien – und diese helfen der Verdauung. Die Lebensmittel sind reicher an probiotischen Bakterien, welche die Darmflora positiv beeinflussen können. Eine Studie der Stanford University von 2021 zeigt auch, dass fermentierte Produkte für eine erhöhte Vielfalt der Darmflora sorgen und die Entzündungswerte senken können.
Ein gesundes Mikrobiom ist entscheidend für die Verdauung und damit auch für dein Immunsystem. Von den fermentierten Lebensmittel profitiert nicht nur die Verdauung: Manche schwören außerdem darauf, dass diese das Hautbild verbessern oder sogar beim Abnehmen helfen.
Während der altbekannte Kombucha aus fermentiertem Schwarz- oder Grüntee besteht, zeichnet sich der "Ginger Bug" durch den Ingwer aus. Er ist etwas einfacher herzustellen als Kombucha und eignet sich, wenn man zum ersten Mal fermentieren möchte. Der Ingwer sollte klein geschnitten werden – wichtig ist, dass die Schale dran bleibt: Auf dieser sitzen Hefe sowie Bakterien, die für den Fermentierungsprozess notwendig sind. Hierfür eignet sich Bio-Ingwer am besten.
In ein Einmachglas sollen dann etwa drei Esslöffel geschnittener Ingwer hineingelegt werden. Danach kippt man einen halben Liter Wasser hinzu sowie drei Esslöffel Zucker. Den Deckel kann man lose auflegen oder das Glas mit einem Tuch und einem Gummiband verschließen. Für fünf bis sieben Tage sollte ein Löffel frischer Ingwer und ein Löffel hinzugegeben werden. Mit der Zeit sollte die Flüssigkeit leicht sprudeln und Bläschen sichtbar werden. Nach rund einer Woche ist der "Ginger Bug" dann fertig. Sollte sich Schimmel bilden oder ein fauliger Geschmack entstehen, hat es nicht geklappt.
Ist der "Ginger Bug" aber gelungen, kann man damit nun Limonaden herstellen, zum Beispiel mit Holundersirup, Zitronensaft und Traubensaft. Auch mit Tee oder einfach nur mit einem Fruchtsaft lässt sich der "Ginger Bug" gut mischen. Das Ganze sollte man dann noch einmal für etwa 24 Stunden ruhen lassen. Und fertig ist die Limonade, über die sich das Mikrobiom freuen wird.