Politische Einflussnahme

Wenn KI Hitler lobt – Ermittlungen gegen X und Grok

In Frankreich haben Ermittlungen gegen Elon Musks Plattform "X" und die KI "Grok" wegen politischer Einflussnahme begonnen.
12.07.2025, 10:58
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Die französischen Behörden nehmen Ermittlungen wegen des Verdachts der politischen Einflussnahme gegen die Onlineplattform "X" auf. Im Raum steht demnach der Verdacht, dass die Algorithmen der Plattform in einer Weise geändert wurden, die die Verbreitung bestimmter Inhalte und Meinungen bevorzugt.

Die Ermittlungen richteten sich sowohl gegen die Plattform als auch gegen deren Betreiber, erklärte die Pariser Staatsanwältin Laure Beccuau am Freitag.

Droht Musk eine Freiheitsstrafe?

Im nun eingeleiteten Ermittlungsverfahren geht es laut Staatsanwaltschaft um Vorwürfe wie bandenmäßige organisierte Änderung von Datenverarbeitungssystemen und bandenmäßiges betrügerisches Abschöpfen von Daten aus Datenverarbeitungssystemen. Der Eröffnung des Verfahrens gingen demnach "Untersuchungen und Beiträge" französischer Wissenschaftler und verschiedener Institutionen voraus.

Wie "Le Monde" schreibt, basieren die Untersuchungen auf dem Artikel 323-2 im französischen Strafgesetzbuch. Dieser behandelt Straftaten im Zusammenhang mit Manipulation von automatisierten Datenverarbeitungssystemen. Dabei wird ein Strafmaß von bis zu fünf Jahren Haftstrafe und eine Geldstrafe von bis zu 150.000 Euro vorgesehen. Bei "bandenmäßig organisiertem" Vorgehen kann die Strafe noch höher ausfallen.

Grok-Algorithmus lobt plötzlich Hitler

Grok, Musks KI-Chatbot, der auf "X" agiert, fiel in den letzten Tagen mit seinen Antworten auf. Die KI begann, antisemitische Antworten an Leute auf der Plattform zu senden, wie verschiedene Medien berichteten. So lobte sie zum Beispiel Hitler für seine Fähigkeit, mit anti-weißem Hass "umzugehen". Weiterhin soll sie "einen zweiten Holocaust" empfohlen haben, wie der "Atlantic" schreibt.

Am Donnerstag stellte Musk Grok 4 vor. Es könnte also sein, dass die antisemitischen Posts aufkamen, als die neue Version getestet wurde. Am Sonntag aktualisierte xAI laut einer öffentlichen GitHub-Seite die Anweisungen von Grok. Dazu gehörte die Anleitung, dass die KI bei ihrer Antwort nicht davor zurückschrecken sollte, Behauptungen aufzustellen, die politisch unkorrekt sind, "solange sie gut begründet sind".

Musk nahm am Donnerstag Stellung dazu: "Grok war zu nachgiebig gegenüber den Aufforderungen der Nutzer", schrieb er auf "X". "Im Grunde war er zu sehr darauf bedacht, den Benutzern zu gefallen und sich manipulieren zu lassen. Das Problem wird angegangen."

Türkei und Polen ermitteln gegen Grok

Ein türkisches Gericht hat kürzlich den Zugang zu Grok gesperrt, nachdem er Antworten generiert hatte, die laut den Behörden Beleidigungen des Präsidenten Recep Tayyip Erdogan enthielten. Das Büro des Generalstaatsanwalts in Ankara hat eine formelle Untersuchung des Vorfalls eingeleitet, wie die BBC berichtet.

Polnische Behörden haben xAI – das Unternehmen hinter Grok – bei der Europäischen Kommission gemeldet, weil Grok beleidigende Kommentare über polnische Politiker, darunter Premierminister Donald Tusk, abgegeben haben soll. Der polnische Minister für Digitalisierung, Krzysztof Gawkowski, sagte dem polnischen Radiosender RMF FM: "Die Redefreiheit gehört den Menschen, nicht der künstlichen Intelligenz."

{title && {title} } 20 Minuten,red, {title && {title} } 12.07.2025, 10:58
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