Ist unser Gesundheitssystem krank? In Österreich häufen sich Fälle, in denen Patienten aufgrund von Überlastung und Kapazitätsengpässen nicht rechtzeitig behandelt werden können. So starb eine 54-jährige Mühlviertlerin, die mit einer gerissenen Hauptschlagader und damit in akuter Lebensgefahr von Spitälern abgewiesen wurde.
Gleichzeitig verschärft die Teuerung die finanzielle Belastung, besonders für jene, die selbst für medizinische Leistungen zahlen müssen. Kein Wunder, dass Österreicher in aktuellen Umfragen das Gesundheitssystem und die Teuerung als die beiden wichtigsten Themen sehen, bei denen sie schnelle Reformen erwarten – jeweils 28 Prozent nennen sie als Top-Priorität.
„Wir sind auf einem schlechten Weg! Lange Wartezeiten, weniger Kassenärzte – viele können sich das nicht leisten!“Michael, 61ist mit dem Gesundheitssystem unzufrieden
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"Das Gesundheitssystem wird seit Jahren schlechter. Die Kassenärzte nehmen sich keine Zeit mehr und gehen nicht auf die Patienten ein", beklagt eine Passantin.
Auch Michael kritisiert die aktuellen Entwicklungen: "Wir sind auf einem schlechten Weg! Die Wartezeiten werden länger, Kassenärzte rar, Wahlärzte immer mehr. Nicht jeder kann sich das leisten", sagt er in das "Heute"-Mikro.
Andere berichten von persönlichen Erfahrungen: "Durch meinen Beruf habe ich starke Rückenprobleme und musste lange kämpfen, um eine Überweisung für eine Physiotherapie zu bekommen. Da frage ich mich: Warum?", erzählt Leila.
Auch die Situation ihres Nachbarn ist für sie unverständlich: "Er hat Lungenkrebs und muss die Behandlung selbst bezahlen. Wie soll er das schaffen? Man kann sich das nicht leisten, besonders bei der hohen Inflation. Wer krank wird, hat einfach Pech!"
Die Stimmen der Passanten machen deutlich: Viele fühlen sich vom Gesundheitssystem im Stich gelassen, sind frustriert über hohe Kosten, lange Wartezeiten und fehlende Kassenärzte und wünschen sich dringend spürbare Veränderungen.