Ab in den Urlaub und los gehts mit der Erholung? Leider nicht für alle. Denn für all diejenigen, die einen leichten Schlaf haben, kann eine neue ungewohnte Umgebung schlaflose Nächte bedeuten. Aus diesem Grund hat die Fluggesellschaft Icelandair eine Liste von Reisezielen analysiert. Reiseziele ohne vollständige Daten wurden ausgeschlossen. Die verbliebenen Reiseziele wurden anhand von drei Kriterien bewertet: künstliche Helligkeit, nächtliche Lautstärke und Anzahl schalldichter Hotelzimmer. Daraus ergeben sich 10 Reiseziele, die sich für Menschen mit leichtem Schlaf besonders eignen.
Auf Platz 1 findet sich die Provence in Frankreich – hier kannst du dich auf malerische Landschaften freuen, wunderschöne Flusstäler und einen guten Schlaf. Die Provence punktet vor allem durch eine niedrige nächtliche Lautstärke (33dB), sowie niedrige künstliche Beleuchtung (72,40 μcd/m2). Des Weiteren hatten fast ein Viertel der verfügbaren Hotels auf Tripadvisor die Möglichkeit, schalldichte Zimmer zu buchen. Auf Platz 2 und 3 finden sich die Toskana in Italien sowie Heraklion auf Kreta in Griechenland. Auch einige deutsche Städte haben es in die Top 10 geschafft: München ist auf Platz 5 zu finden und punktet vor allem mit niedriger künstlicher Helligkeit sowie 24 % Verfügbarkeit an schalldichten Hotelzimmern. In Berlin (Platz 6) war die nächtliche Lautstarke überraschend niedrig (35dB) und in Wien (Platz 9) waren alle drei Faktoren am niedrigeren Ende.
Die drei Top-Reiseziele mit der geringsten Lichtverschmutzung sind die Provence in Frankreich (72,40 μcd/m2), die Malediven (745 μcd/m2) und die Blaue Lagune in Island (756 μcd/m2). Islands Platz im Ranking ist kaum überraschend: Schließlich ist es einer der besten Orte der Welt, um Nordlichter zu sehen – ein Erlebnis, das bei zu viel künstlichem Licht unmöglich wäre.
Warum haben eigentliche manche Menschen einen leichten Schlaf und andere nicht? Schlafexpertin Liza Hagemeier verrät es: "Ob jemand gut durchschläft oder bei jedem kleinen Geräusch wach wird, ist oft biologisch vorgegeben. Eine Rolle spielen dabei genetische Faktoren und Unterschiede in der Erregbarkeit des Nervensystems. Manche Menschen haben schlicht eine niedrigere Aufwachschwelle – sie reagieren empfindlicher auf Reize wie Licht, Geräusche oder sogar Bewegungen im Bett. Das Nervensystem ist also schneller alarmiert, selbst wenn kein tatsächlicher Grund zur Sorge besteht."
"Viele erleben es: Endlich Urlaub, und trotzdem will der Schlaf nicht so recht kommen. Hauptgrund ist die ungewohnte Schlafumgebung. Das Gehirn scannt neue Räume gewissermaßen im Hintergrund – dieser Effekt ist sogar wissenschaftlich belegt und wird als 'First-Night-Effect' bezeichnet. Dabei bleibt vor allem eine Gehirnhälfte in erhöhter Alarmbereitschaft – und das kann den Schlaf nachhaltig stören, nicht nur in der ersten Nacht. Zusätzlich spielen veränderte Routinen eine Rolle: spätes Zubettgehen, unregelmäßige Zeiten, Alkohol am Abend – all das bringt den Schlaf-Wach-Rhythmus durcheinander. Und nicht zuletzt kann auch das Schlafklima eine Herausforderung sein: zu weiche oder zu harte Matratzen, ein fremdes Kissen, zu hohe Temperatur oder schlechte Luftqualität – all das wirkt auf unseren Körper wie ein kleines Stresssignal."
Kann man sich Schlafempfindlichkeit abtrainieren?
Liza beantwortet: "Ja, bis zu einem gewissen Grad ist das möglich. Ziel ist, das sogenannte 'Hyperarousal', also die Übererregbarkeit des Nervensystems, zu reduzieren."
Mit Lizas Tipps und den Reisezielen, die sich am besten für leichte Schläfer eignen, steht dem nächsten erholsamen Urlaub also nichts mehr im Wege.