Ob ein Twinni für die Kinder, eine Schnitzelsemmel im Vorbeigehen oder eine Gulaschsuppe neben dem einen oder anderen Bierglas - s'Weckerl war jedem Heiligenstädter-Kind ein Begriff. Doch nach 94 Jahren und vier Generationen im Familienbesitz übergab Alexandra Pistrol das Zepter – weil die Gastro und zwei kleine Kinder sich nur schwer vereinen lassen.
Eröffnet wurde die urige Bahnhofsgaststätte von ihrem Urgroßvater als hier nur die Franz-Josephs-Bahn fuhr. Die U-Bahn kam erst 1980 dazu, als s'Weckerl vor allem für viele Bewohner des Karl-Marx-Hofes bereits das zweite Wohnzimmer war. Vor zwei Jahren wurde an die Firma Ströck verkauft, die Türen schlossen sich und eine Ära ging zu Ende. So machte es zumindest den Anschein.
Zur Verwunderung vieler Anrainer ist s'Weckerl jedoch seit Mitte Juli wieder zurück. Nahezu still und heimlich öffnete man die Pforten nach umfangreichen Umbauarbeiten am 14. Juli. "Das s‘Weckerl war eine Institution und deshalb soll s'Weckerl auch s'Weckerl bleiben. Allerdings haben wir sowohl das Lokal als auch das Angebot modernisiert", erklärt Geschäftsführerin Irene Ströck gegenüber "Heute". Deshalb hat man den Namen Ströck in den Hintergrund gestellt.
„Das s‘Weckerl war eine Institution.“Irene Ströck
Der Kiosk ist weg, dafür wurde der Eingang größer. Der Sitzbereich wurde hell, offen und einladend gestaltet. Geboten werden Ströck-Backwaren in gewohnter Qualität, Frühstück sowie gefüllte Snacks. Zu Gulasch und Schnitzel sind herzhafte Burger hinzugekommen und neben Kaffee muss hier auch in Zukunft nicht aufs Feierabendbier verzichtet werden.
Selbst der Schanigarten soll bald wieder in Betrieb gehen - insofern es das Wetter erlaubt.