Für den Darm

Pepsi bringt jetzt probiotische Cola auf den Markt

Die Pepsi Prebiotic Cola enthält Rohrzucker und Ballaststoffe, die gut für die Darmgesundheit sein sollen. Ernährungsexperten sind skeptisch.
Heute Life
27.07.2025, 07:15
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PepsiCo kündigt eine Cola mit funktionalen Inhaltsstoffen an. Das neue Produkt soll laut Hersteller auf die sich ändernden Bedürfnisse der Verbraucher zugeschnitten sein.

Es enthalte keine künstlichen Süßstoffe, dafür fünf Gramm Rohrzucker, 30 Kalorien und drei Gramm probiotische Ballaststoffe pro Dose. Solche Zusätze sind bisher vor allem als Inhaltsstoff in Joghurt bekannt.

Die spezielle Cola soll es ab Herbst in den zwei Geschmacksrichtungen klassisch und Kirsch-Vanille geben, vorerst aber nur in den USA.

"Der nächste große Schritt"

"Pepsi Prebiotic Cola ist der nächste große Schritt, um den Verbrauchern Auswahl, Optionen und funktionelle Inhaltsstoffe für ihr Cola-Erlebnis zu bieten, ohne dabei den ikonischen Pepsi-Geschmack zu opfern, für den wir bekannt sind", sagt PepsiCo-Beverages-CEO Ram Krishnan.

Das Getränk ist das erste neue Produkt seit dem Kauf von Poppi. PepsiCo zahlte zwei Milliarden Dollar für den US-Getränkeproduzenten, der bereits Getränke mit probiotischen Zusätzen im Sortiment hatte.

Für die Firma Poppi zahlte PepsiCo zwei Milliarden US-Dollar.
IMAGO/Levine-Roberts

Der Markt für solche darmgesunden Lebensmittel und Getränke mit weniger Zucker wächst stark. 2024 war er in den USA schon über 250 Millionen Dollar groß und er soll in den nächsten zehn Jahren weltweit um 7,6 Prozent zunehmen, wie "CBS News" unter Bezug auf das Beratungsunternehmen Future Market Insights berichtet.

Mit solchen Produkten wolle das Unternehmen die rückläufigen Limonadenverkäufe wieder ankurbeln, heißt es im Bericht.

Lebensmittelexperten sind skeptisch

Probiotisches Pepsi sei der letzte Schrei, wird Gesundheitsexperte Christopher Palmedo zitiert. Der außerordentliche Professor an der CUNY Graduate School of Public Health & Health Policy sagt, das sei aus Sicht der öffentlichen Gesundheit ein guter Trend.

Allerdings seien die meisten solcher Getränke wie auch das neue Pepsi ultraverarbeitet, was ihre Gesundheitsversprechen fragwürdig mache.

Skeptisch ist auch Christine Brombach, Forscherin für Consumer Sciences an der ZHAW Life Sciences und Facility-Management. Ballaststoffe seien grundsätzlich hilfreich, indem sie etwa die Magenentleerung verzögern und damit für ein längeres Sättigungsgefühl sorgen. Probiotika sorgen für einen geregelten Stuhlgang. Allerdings sei der Mensch evolutionär nicht darauf ausgelegt, Energie durch Getränke aufzunehmen.

"Weil der Körper denkt, es ist Wasser, rutschen die Ballaststoffe einfach durch den Magen", so Brombach.

Außerdem brauche der Körper 30 Gramm Ballaststoffe pro Tag, drei Gramm pro Dose seien viel zu wenig. "Ich würde niemandem empfehlen, zehn Dosen zu trinken, weil man dann auch 50 Gramm Zucker zu sich nimmt. Deshalb ist das eher eine Marketingstrategie für mich", sagt Brombach.

Sie rät, generell sparsam mit Süßgetränken zu sein. Viel besser seien viel frisches Obst, Gemüse, Nüsse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte. Es sei aber gut, dass das neue Pepsi keine Süßstoffe enthält, weil diese die gesunden Darmmikroorganismen beeinträchtigen können.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 27.07.2025, 10:37, 27.07.2025, 07:15
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