Minister hat klare Antwort

Wirtschaftskrise: Werden nun die Feiertage gestrichen?

Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) will eine Kehrtwende am Arbeitsmarkt erreichen: Österreicher sollen wieder mehr Stunden arbeiten.
Lukas Leitner
29.05.2025, 13:30
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Österreich hat ein Problem: Es wird zu wenig gearbeitet. Das Arbeitskräftepotenzial und die tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden driften immer weiter auseinander.

Das zeigt sich auch bei der enormen Anzahl der offenen Stellen. Insgesamt waren Ende April 81.997 unbesetzte Jobs beim AMS gemeldet. Eine Entwicklung, die den Sozialstaat und den Wirtschaftsstandort auf die Probe stellt.

"Europameister bei Stundenreduktion"

Im europäischen Vergleich arbeiten die Österreicher deutlich weniger und die Reduktion der geleisteten Arbeitsstunden in den letzten 16 Jahren ist am höchsten. "Wir sind Europameister bei der Reduktion der geleisteten Arbeitsstunden, das ist wahrlich kein Titel, auf den wir stolz sein sollten", betonte Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer gegenüber "Heute".

Immerhin hatten sich zwischen 2008 und 2024 die tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden in keinem anderen Land stärkere reduziert.

Es muss sich also etwas ändern. "Ohne Fleiß und Leistung werden wir unseren Wohlstand nicht erhalten", hält Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer gegenüber "Heute" fest. "Alle wollen 100 Prozent haben, aber nicht jeder will 100 Prozent dafür geben."

"Einstellung muss sich ändern"

Im Teilzeitmodus werde man den Wohlstand und den Sozialstaat mittelfristig nicht erhalten können. "Ich habe vollstes Verständnis, wenn jemand Stunden reduziert, um Kinder zu betreuen oder Angehörige zu pflegen. Wer aber keine Betreuungspflichten hat, soll mehr arbeiten. Es heißt aus gutem Grund Normalarbeitszeit", führte Hattmannsdorfer aus.

Deshalb verfolge die Bundesregierung eine "gezielte Leistungsagenda", um Anreize zu schaffen. "Klar ist aber, dass sich vor allem die gesellschaftliche Einstellung ändern muss: Wir müssen wieder leistungsbereiter sein", so Hattmannsdorfer.

Gesetzliche Feiertage streichen?

An den gesetzlichen Feiertagen will der Wirtschaftsminister nicht rütteln. "Ich halte nichts davon, jene zu bestrafen, die fleißig sind und die Normalarbeitszeit erfüllen", hält er gegenüber "Heute" fest.

"Reden wir darüber, wie wir die Anzahl geleisteter Stunden in Summe erhöhen und setzen wir Anreize für Mehrarbeit", erklärte der Minister.

{title && {title} } LL, {title && {title} } Akt. 29.05.2025, 14:50, 29.05.2025, 13:30
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