Die Debatte über die umstrittenen Gehaltserhöhungen in der Wirtschaftskammer Österreich rund um Präsident Harald Mahrer sorgt nun auch in Salzburg für deutliche Worte: Dort mehren sich die Stimmen, die einen personellen Neustart an der Spitze der Kammer fordern.
Nachdem sich bereits Salzburgs Kammerpräsident Peter Buchmüller klar zur Causa geäußert hatte – "Mahrer weiß, wann es Zeit ist zu gehen" –, meldet sich nun auch der Präsident der Industriellenvereinigung Salzburg, Peter Unterkofler, mit scharfer Kritik zu Wort. Er bezweifelt, dass die derzeitige Führung in der Lage sei, die aufgeheizte Stimmung in der Mitgliedschaft zu beruhigen, berichtet "ORF".
Unterkofler warnt, dass die laufende Auseinandersetzung ohne personelle Konsequenzen kaum zu befrieden sei. "Ich muss nur versuchen, Wogen zu glätten und Vertrauen zurückzugewinnen. Und da muss man nachdenken, ob das mit dem derzeitigen Team möglich ist", so Unterkofler.
Besonders heftig kritisiert wird die Entscheidung, die Kollektivverträge für Mitarbeiter der Wirtschaftskammer um 4,2 Prozent anzuheben. Unterkofler befürchtet Signalwirkungen auf andere laufende Kollektivvertragsverhandlungen und hält die Vorgangsweise für unglücklich. "Man kämpft an allen Ecken und Enden für moderate Lohnabschlüsse und dann geht die Kammer selbst mit dieser hohlen Zeit nach außen", erklärt er.
Weniger Aufregung herrscht hingegen über die gleichzeitig beschlossene Erhöhung der Funktionärsbezüge. Diese seien seit zwei Jahrzehnten nicht angepasst worden, weshalb die Valorisierung als nachvollziehbar dargestellt wird. Für Salzburg bedeutet das: Der Bruttobezug von Kammerpräsident Buchmüller steigt ab Jahreswechsel um rund 50 Prozent auf 10.400 Euro pro Monat.