Am Wochenende werden die Uhren wieder umgestellt. Um genau zu sein, werden in der Nacht vom 25. auf den 26. Oktober um 3:00 Uhr der Zeiger auf 2:00 Uhr zurückgestellt – und die Winterzeit beginnt.
Durch die Umstellung wird es morgens eine Stunde früher hell und abends eine Stunde früher dunkel als während der Sommerzeit. Das macht vielen Menschen zu schaffen, jedoch nicht ganz so schlimm, wie die Umstellung auf die Sommerzeit im März. Warum, erklärt Neurologe, Psychiater, Psychotherapeut und Schlafmediziner Bruno Pramsohler, wissenschaftlicher Leiter im BLEIB BERG.
"Die Umstellung von Sommer- auf Winterzeit ist für die meisten Menschen kein großes Problem. Viele merken sie kaum – im Gegenteil: abends fällt das Einschlafen oft leichter, und auch das Aufstehen in der Früh geht einfacher. Schließlich gewinnt man eine Stunde Schlaf", erklärt der Mediziner.
Wäre da nur nicht unsere innere Uhr, die sehr genau tickt. "Sie läuft mit einem natürlichen Rhythmus von etwa 24,7 Stunden." Damit wir im Alltag gut funktionieren, muss sie sich mit den äußeren Taktgebern wie Tag und Nacht synchronisieren. Diese "zirkadiane Abstimmung" sorgt dafür, dass unser Körper weiß, wann Aktivität oder Ruhe angesagt ist.
„Kleine Müdigkeitsphasen oder kurze Schlafprobleme sind normal und vergehen von selbst.“
"Bei der Zeitumstellung auf Winterzeit gerät dieses Gleichgewicht nur leicht aus dem Takt" merkt Pramsohler an. In der Regel brauche die innere Uhr rund eine Woche, um sich vollständig einzupendeln. "Wichtig ist, kein Drama daraus zu machen: Kleine Müdigkeitsphasen oder kurze Schlafprobleme sind normal und vergehen von selbst."
Schwieriger sei oft die Umstellung im Frühjahr, wenn die Uhr vorgestellt wird. "Denn unsere innere Uhr mag es lieber etwas länger – sie neigt ohnehin dazu, sich nach hinten zu verschieben."
Der wichtigste Tipp des Experten: "Versuchen, Sie sich aktiv an die neue Zeit anzupassen." Im Falle der Umstellung auf die Winterzeit sei dies "möglichst zur gewohnten Zeit aufzustehen, um den Rhythmus beizubehalten."
„Wer unter der Woche früh aufsteht, aber am Wochenende deutlich länger schläft, bringt seinen Rhythmus durcheinander.“
Und der größte Fehler, den man vermeiden sollte: "Unregelmäßige Schlafzeiten!
Unsere innere Uhr liebt Routine. Wer unter der Woche früh aufsteht, aber am Wochenende deutlich länger schläft, bringt seinen Rhythmus durcheinander", warnt der Schlafexperte und weiter: "Schlaf lässt sich nur bedingt nachholen. Besser ist es, jeden Tag zur gleichen Zeit schlafen zu gehen und aufzustehen – auch am Wochenende. So bleibt Ihr Körper im Takt – ganz egal, welche Zeit gerade gilt."