Vor allem Studenten tun’s

Zu schwierig, zu fad – 22 Prozent brechen Ausbildung ab

Ein Fünftel der Jugendlichen und jungen Erwachsenen bringen laut Statistik Austria ihre Ausbildung nicht zu Ende. Besonders viele sind’s an den Unis.
Team Wirtschaft
07.10.2025, 16:24
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In Österreich bricht gut ein Fünftel der Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine begonnene Ausbildung ab. Laut der Arbeitskräfteerhebung 2024 von Statistik Austria gaben 22,3 Prozent der 15- bis 34-Jährigen an, im Laufe ihrer Bildungslaufbahn eine Schule, Lehre oder ein Studium nicht abgeschlossen zu haben. Insgesamt betrifft das rund 469.800 Personen.

Männer und Frauen sind dabei gleichermaßen betroffen: Bei den Männern liegt die Quote bei 22,1 Prozent, bei den Frauen bei 22,5 Prozent. Die meisten, nämlich 421.800 Personen beziehungsweise 20 Prozent der Altersgruppe, haben nur eine Ausbildung abgebrochen. 48.000 junge Menschen (2,3 Prozent) gaben sogar an, mehrere Ausbildungen nicht beendet zu haben.

43 Prozent der Abbrecher sind Studenten

Besonders oft kommt es im Hochschulbereich zum Abbruch. 43 Prozent der Abbrecherinnen und Abbrecher unter 35 Jahren haben ein Studium nicht abgeschlossen oder die Studienrichtung gewechselt. Rund ein Drittel (31,2 Prozent) der Ausbildungsabbrüche betrifft Pflichtschul- bzw. Lehrausbildung oder eine berufsbildende mittlere Schule. Die Lehre ganz geschmissen oder einen anderen Lehrberuf gewählt hat dabei ein Fünftel (20,1 Prozent) der Abbrecher. Ein Viertel (25,8 Prozent) entfällt auf die Oberstufe der AHS oder auf eine BHS.

Mehrheit ist enttäuscht bzw. überfordert

Als häufigsten Grund für den Abbruch nannten mehr als die Hälfte (52,2 Prozent) der Befragten, dass ihnen die Ausbildung nicht gefallen habe oder zu schwierig gewesen sei. Besonders bei Studienabbrüchen oder -wechseln an Hochschulen spielt dieser Grund eine Rolle – hier gaben ihn fast zwei Drittel (62,7 Prozent) an. An zweiter Stelle folgen finanzielle Motive oder der Wunsch, lieber arbeiten zu gehen. Das sagten 21,8 Prozent der jungen Menschen.

Auch Krankheit, Allergie, Behinderung oft Thema

Persönliche Gründe wie Krankheit oder eine Behinderung, aber auch Allergien auf bestimmte Arbeitsmittel nannten 13,7 Prozent. Besonders häufig trifft das auf Personen zu, die eine Lehre abgebrochen haben. Nahezu ein Viertel von ihnen (24,1 Prozent) führte gesundheitliche Probleme als Hauptgrund an. Weitere vier Prozent mussten ihre Ausbildung wegen Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen oder anderen familiären Gründen abbrechen. 8,3 Prozent nannten sonstige Gründe, die nicht in die vorgegebenen Kategorien fielen.

"Eine gute Ausbildung ist die Basis für einen erfolgreichen Einstieg in den Arbeitsmarkt. Viele Bildungswege werden aber nicht zu Ende geführt", sagte Statistik Austria-Generaldirektorin Manuela Lenk. Ein Abbruch bedeute jedoch nicht immer das Ende der Ausbildung – oft gehe es vielmehr um einen Wechsel in eine andere Fachrichtung.

{title && {title} } tmw, {title && {title} } Akt. 07.10.2025, 17:52, 07.10.2025, 16:24
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