Das traditionsreiche Caffè Greco in Rom steht vor einer ungewissen Zukunft: Nach jahrelangem Rechtsstreit um die Mietverhältnisse droht dem ältesten Kaffeehaus in Rom nun die Zwangsräumung. Zusätzlich geraten die Betreiber unter Druck – sie wurden angezeigt, weil sie begonnen haben, Teile der historischen Einrichtung zu entfernen, obwohl das Gebäude unter Denkmalschutz steht.
Der Konflikt der Cafébetreiber mit dem israelitischen Krankenhaus in Rom, dem die Immobilie gehört, schwelt bereits seit 2017. Damals lief der Mietvertrag aus und das Krankenhaus forderte die Räumlichkeiten zurück. Ein Gericht in Rom ordnete daraufhin die Räumung des Lokals an – ursprünglich für den 20. Februar 2024. aber die Staatsanwaltschaft verschob den Termin später auf den 1. September.
Als die Betreiber vor wenigen Tagen begannen, kostbare Möbelstücke und Gemälde aus dem Café zu schaffen, wurden die Denkmalschutzbehörde und die Polizei alarmiert. Das Caffè Greco steht gleich unter zwei Denkmalschutzverordnungen, aus den Jahren 1953 und 2024. Daraufhin zeigten die Immobilieneigentümer die Betreiber an, da der Denkmalschutz verbietet, den materiellen Inhalt der Einrichtung zu gefährden.
Wie römische Medien berichten, wurden die Einrichtungsgegenstände in zwei Lagerstätten gebracht. Der Anwalt der Betreiber erklärte: "In letzter Zeit hatten wir Probleme mit einer Überhitzung der elektrischen Anlage, die von Technikern bestätigt wurde. Wir haben den Bericht an die Denkmalbehörde geschickt und dann vorsorglich die Einrichtung entfernt."
Der Betreiber betonte, bei der Einrichtung handle es sich um sein Eigentum: "Sollte das israelitische Krankenhaus diese Objekte erwerben wollen, werden wir sehen, ob wir bereit sind, sie zu verkaufen", betonte er.