"Mir werden 1.000 € abgezogen"

Schellhorn zu seinem Audi-Gate: "Das ist kein Privileg"

Nach den Aufregern in letzter Zeit meldet sich Staatssekretär Sepp Schellhorn zurück. "Ich bin kein Luxusboy der Regierung", stellt er klar.
Heute Politik
18.05.2025, 18:30
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Eine "Heute"-Recherche zu den Dienstautos der neuen Bundesregierung entwickelte sich zu einem wahren Schneeball-Effekt für Sepp Schellhorn (NEOS).

Ausgerechnet der für "Deregulierung" und Budgeteinsparungen zuständige Staatssekretär wollte nicht auf den ihm zuständigen Audi A6 zugreifen, er bestellte einen neuen Audi A8. Anschließend sorgte er mit einem geschmacklosen NS-Vergleich ("Hab mich gefühlt wie vor 85 Jahren") für weitere Aufregung. "Audi-Sepp muss gehen", forderte etwa FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz.

"Die Kugel fällt immer auf irgendwen"

Jetzt bezieht der NEOS-Staatssekretär in einem Interview mit der "Kleinen Zeitung" Stellung zu den vielen Aufregern. "Das ist wie beim Roulette, die Kugel fällt immer auf ein Regierungsmitglied." Es sei im Endeffekt eine "Verkettung unglücklicher Umstände beziehungsweise falscher Entscheidungen" gewesen, erklärt Schellhorn. Er gesteht ein, auch selbst einen Beitrag dazu geleistet zu haben, "aber ich will schon sagen, dass wir dieses Büro neu geschaffen haben und dazu musste man schnell Entscheidungen treffen".

Dienstkarossen – "erachte ich nicht als Privileg"

Dass das Leasing für den A6 aber noch ein Jahr weiterläuft und der Steuerzahler damit für den A8 UND den A6 zahlt, sorgt bei den meisten für Kopfschütteln. Schellhorn dazu: "Für den Wagen werden mir 1.000 Euro im Monat abgezogen, obwohl ich ihn privat praktisch nicht nutze. Das erachte ich nicht als Privileg."

Der Staatssekretär weist Berichte zurück, wonach er zwei Autos nutze oder das Staatssekretariat 1,6 Millionen Euro kosten soll – diese entsprächen nicht der Wahrheit. "Einige wollen mir das Image des Luxusboys der Regierung umhängen, was ich ganz und gar nicht bin", so Schellhorn.

Schellhorn fordert Dienstwagen-Reform

Auf die Frage, welche Konsequenzen er für sich zieht, erklärt der pinke Politiker eine Reform des Dienstwagen-Regimes vor. Er werde vorschlagen, dass es je zwei Automodelle mit vorgegebener Ausstattung für Minister und Staatssekretäre gebe. Dann müsse sich niemand eines aussuchen, das mache die Bundesbeschaffungsagentur und es gebe keine Debatten, meint er. Die entsprechende Änderung könnte man sehr schnell umsetzen, wenn sich die anderen Ministerien dazu bereit erklärten.

FP-Schnedlitz reagiert empört

Via Presseaussendung reagierte mit FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz einer der lautesten Kritiker Schellhorns auf dessen Äußerungen. "
"Dass man mit Josef Schellhorn ausgerechnet jenen Mann über Dienstwagendisziplin philosophieren lässt, der selbst gerade erst durch seinen Griff nach dem Luxusvolant aufgefallen ist, das ist, wie wenn man einen Bankräuber zum Kassier befördert", so der Freiheitliche.

Schnedlitz wirft dem NEOS-Mann ein "lächerliches Schauspiel" vor. Die Aussagen im Interview seien ein Schlag ins Gesicht eines jeden Steuerzahlers und eine unglaubliche, unerträgliche Verhöhnung, so Schnedlitz.

{title && {title} } pol, {title && {title} } Akt. 19.05.2025, 10:50, 18.05.2025, 18:30
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