Deborah Cobb war gerade 19 Jahre alt, als sie mit ein paar Freunden an den Strand von Westport in Washington fuhr, um einen Tag am Meer zu verbringen, aber es endete in einer Tragödie. Turnen kann zwar manchmal extrem gefährlich sein, aber normalerweise beschränken sich die Verletzungen auf Knochenbrüche oder Prellungen. Jedoch nicht bei Deborah.
In einem Artikel für den "Guardian" erklärt Deborah den Moment, in dem sie merkte, dass etwas nicht stimmte. "Am Ende habe ich 13 Räder hintereinander gemacht und bin danach vor Lachen zusammengebrochen. Meine Freundin rannte herbei, um mir aufzuhelfen, und lachte ebenfalls. Als mir schwindelig wurde, bemerkte ich etwas Seltsames: Ich konnte das Gesicht meiner Freundin nicht sehen. Stattdessen war da nur ein orangefarbener Fleck. Mein peripheres Sehen schien normal zu sein, aber wenn ich mich direkt auf sie konzentrierte, konnte ich keine Details erkennen. Ich schüttelte meinen Kopf, aber das Gefühl ließ nicht nach."
Die Teenagerin hatte keine wirklichen Schmerzen und war daher nicht sonderlich beunruhigt über den vorübergehenden Ausfall ihrer Sehkraft. Doch als sie am nächsten Morgen aufwachte, war es noch schlimmer. Sie konnte nicht mal die einfachsten Aufgaben erledigen, sodass ihr Stiefvater sie in die Notaufnahme brachte. "Nachdem ich eine Augenärztin aufgesucht hatte, stellte sich heraus, dass die Blutgefäße in meiner Makula, dem zentralen Teil der Netzhaut, der für das detaillierte Sehen verantwortlich ist, gerissen waren. Die Blutmenge war zwar klein – wie ein winziger Tintenklecks – aber ausreichend, um mein zentrales Sehen zu blockieren."
Die Prognose der Ärztin war düster: "Sie sagte, wenn ich Glück hätte, könnte ich in drei Monaten wieder sehen. Ich war rechtlich gesehen blind – ich würde nicht mehr Auto fahren, mein Studium beenden oder fernsehen können. Ich war am Boden zerstört."
Glücklicherweise kehrte Deborahs zentrales Sehvermögen nach drei langen Monaten zurück, aber der Vorfall hatte sie dennoch dauerhaft geschädigt. Jetzt, im Alter von 42 Jahren, sagt sie, sie habe "die Augen einer 80-Jährigen", nachdem sie eine "früh einsetzende Makuladegeneration" entwickelt habe. Sie leidet auch unter wiederkehrenden "milderen Episoden von Sehverlust". Bei der Geburt ihres Kindes entschied sie sich für einen Kaiserschnitt, da der Geburtsstress einen weiteren Anfall hätte auslösen können.
Zur möglichen Ursache des Leidens schreibt Deborah: "Meine Großmutter erzählte mir, dass ein entferntes Familienmitglied von einem ähnlichen Problem betroffen war, was darauf hindeutet, dass es genetisch bedingt sein könnte."
Die heute 42-Jährige lässt ihren Zustand engmaschig medizinisch kontrollieren. Denn es besteht das Risiko, dass die Komplikationen wieder auftreten. "Ich bin bei körperlicher Aktivität vorsichtiger und vermeide alles, was zu einem Bluthochdruck in meinem Kopf führen könnte."