Schockierender Fund: Bei einer Hausdurchsuchungen im Bezirk Amstetten entdeckte die Polizei Unmengen an kinderpornografischen Material, darunter auch mehrere missbräuchliche Videos mit Kindern.
Die erste Durchsuchung fand bereits im Jänner statt. Damals beschlagnahmten die Ermittler 35 Datenträger, darunter 18 Smartphones, wo fünf davon noch aktiv waren. Das Ausmaß an gefunden Material erschreckte.
Auf den Geräten waren laut Leopold Bien von der Staatsanwaltschaft St. Pölten über 700 Videos und mehr als 1.600 Bilder, teils mit unmündigen Kinder, zu sehen.
Der 45-jährige Mann nutze auf Social Media mehrere Accounts und agierte unter falschem Namen, um nach seiner Haftstrafe unter dem Radar zu bleiben und trotzdem an neues Material zu kommen.
Denn er ist den Behörden kein Unbekannter. Erst 2020 verließ er das Gefängnis, nachdem er seine Strafe wegen dem Besitz von pornografischen Inhalten abgesessen hatte. Wie man sehen kann dauerte es nicht lange bis er wieder rückfällig wurde.
Nach sechs Monaten waren die Behörden mit der Durchsicht des Materiales fertig und beschlossen vergangenen Freitag noch einmal eine Hausdurchsuchung bei dem Verdächtigen durchzuführen. Mit Erfolg.
Zwölf weitere Datenträger, darunter zwei neugekaufte Smartphones, konnten sichergestellt werden. Auf diesen befanden sich nochmals über 40 frische Dateien mit schweren Kindermissbrauchshandlungen. Es folgte die Festnahme.
Bei der Vernehmung zeigte sich der 45-Jährige geständig. Er wisse sein Handeln seien strafbar, er könne aber aufgrund seiner "Persönlichkeitsstruktur" nicht anders. Momentan befindet er sich laut Bien in U-Haft in der Justizanstalt in St. Pölten.
Seit der Verschärfung des Sexualstrafrechts im Oktober 2023 gelten deutlich strengere Strafen für Besitz und Verbreitung von Missbrauchsdarstellungen. Schon der bloße Besitz kann mit bis zu zwei Jahren Haft geahndet werden – bei Material mit unmündigen Kindern sogar bis zu drei Jahren. Wer eine Vielzahl (über 30 Dateien) herstellt oder verbreitet, muss mit bis zu zehn Jahren Gefängnis rechnen.
Weitere Ermittlungen und Auswertungen der Datenträger laufen durch die Kriminaldienstgruppe Amstetten.