Frauengesundheit

Ab diesem Alter geht’s mit der Fruchtbarkeit bergab

Viele Frauen glauben, die biologische Uhr tickt erst ab 35 – doch eine neue Studie zeigt: Schon ab etwa 32 Jahren nimmt die Fruchtbarkeit deutlich ab.
Heute Life
10.12.2025, 11:14
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Die "biologische Uhr" der Frau ist mehr als nur ein geflügelter Ausdruck – sie beschreibt reale körperliche Prozesse, die Fruchtbarkeit und Hormonhaushalt über das Leben hinweg steuern. Von der Pubertät bis zu den Wechseljahren durchläuft der weibliche Körper Phasen, in denen eine Schwangerschaft statistisch leichter oder schwieriger wird. Dabei tickt diese innere Uhr nicht für jede Frau gleich: Gene, Lebensstil, Gesundheit und sogar Stress können beeinflussen, wie lange der Körper fruchtbar bleibt. Trotzdem gilt grundsätzlich: Mit zunehmendem Alter sinken Anzahl und Qualität der Eizellen – und damit auch die Chance auf eine spontane Schwangerschaft.

Eine neue Studie hat das Alter ermittelt, in dem die Fruchtbarkeit von Frauen rapide abnimmt – und das geschieht früher, als man vielleicht denkt. Es steht viel auf dem Spiel: Da immer mehr Frauen länger warten, bis sie eine Familie gründen, steigt die Wahrscheinlichkeit, Probleme mit der Fruchtbarkeitsprobleme zu bekommen.

Während Optionen wie das Einfrieren von Eizellen und die künstliche Befruchtung Frauen helfen können, mit reproduktiven Herausforderungen umzugehen, sagen Forscher, dass das Verständnis dafür, warum die Fruchtbarkeit überhaupt abnimmt, letztendlich dazu beitragen könnte, Wege zu finden, sie zu verlängern.

Ab 32 rapider Anstieg von Chromosomenfehlern

In der Studie analysierten Wissenschaftler der Jilin-Universität in China Daten von mehr als 15.000 Embryonen, die durch In-vitro-Fertilisation (IVF) erzeugt wurden. Sie stellten fest, dass bei Frauen zwischen 20 und 32 Jahren etwa jede fünfte Eizelle einen Chromosomenfehler aufwies. Nach dem 32. Lebensjahr stieg diese Zahl jedoch rapide an. Ab Mitte 30 enthalten bei einer Frau mehr als die Hälfte ihrer Eizellen zu viele oder zu wenige Chromosomen – eine der Hauptursachen für Fehlgeburten, Unfruchtbarkeit und Erkrankungen wie das Down-Syndrom.
Und mit jedem Jahr stieg das Risiko von Chromosomenanomalien weiter an.

Worauf ist dieser Anstieg zurückzuführen?

Sie ist zumindest teilweise auf ein ringförmiges Protein namens Cohesin zurückzuführen, das wie ein molekularer Klebstoff wirkt und die Chromosomen während der Eizellentwicklung zusammenhält. Doch Cohesin ist nicht unbegrenzt haltbar. Wissenschaftler fanden heraus, dass der Gehalt dieses lebenswichtigen Proteins mit zunehmendem Alter der Frau sinkt. Eizellen von Frauen über 40 enthielten bis zu einem Drittel weniger Cohesin als Eizellen von Frauen in ihren 20ern.
Dieses Muster zeigte sich auch bei Mäusen. Im Alter von 17 Monaten, was in etwa dem späten 30. Lebensjahr einer Frau entspricht, waren mehr als 95 % ihres Cohesins verschwunden.

Der Klebstoff Cohesin

Ohne ausreichend Cohesin können die Chromosomen nicht paarig bleiben. Infolgedessen können sie sich zu früh trennen, an die falschen Stellen wandern und dazu führen, dass einige Eizellen zu viele oder zu wenige Chromosomen aufweisen.

Cohesin trägt auch zur DNA-Reparatur bei. Sinkt der Spiegel, häufen sich DNA-Schäden, die Reparatur verlangsamt sich und Fehler wie Chromosomenverlust und Mutationen nehmen zu. Diese Fehler können das Risiko für Krebs und Entwicklungsstörungen bei den Nachkommen erhöhen.

Die Wissenschaftler versuchen noch herauszufinden, warum der Cohesinspiegel mit dem Alter sinkt, aber sie haben bereits einige Anhaltspunkte. Beispielsweise nehmen die Schutzproteine, die normalerweise das Cohesin schützen, mit der Zeit ab, und oxidativer Stress, der sich im Körper aufbaut, kann es schädigen. Gleichzeitig schwächen sich bestimmte zelluläre Signale, die dazu beitragen, das Cohesin an seinem Platz zu halten, mit zunehmendem Alter der Eizellen ab.

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