Die Virologen haben es in den vergangenen Wochen bereits aus ihren Labors gerufen: Die Grippewelle hat Österreich erreicht - rund vier Wochen früher als es in der Regel der Fall ist. Damit erreicht die Influenzavirusaktivität voraussichtlich genau während der Weihnachtsfeiern in den Büros und zu Hause mit der Familie ihren Höhepunkt.
Signalisiert wird dies durch einen enormen Anstieg von Influenzavirus-Nachweisen in klinischen Proben im gesamten Bundesgebiet. "In der letzten Woche wurden in mehr als 20 Prozent der Sentinelproben Influenzaviren nachgewiesen. Dies signalisiert klar den Beginn der Grippewelle in Österreich", erklärt Virologin Monika Redlberger-Fritz von der MedUni Wien. "Im Vergleich zu den vorhergehenden Saisonen startet die Grippewelle damit etwa 4 Wochen früher."
Angetrieben wird die Influenzavirusaktivität von der neuen Virusvariante A(H3N2) des Subclades K. "H3N2(K) macht inzwischen zwei Drittel der Nachweise aus", so die Leiterin des nationalen Influenza-Referenzlabors.
„Das heißt aber nicht, dass wir gar keinen Impfschutz haben, sondern nur, dass wir wahrscheinlich mehr Impfdurchbrüche sehen werden.“
Der neu aufgetretene Grippestamm gilt als sehr ansteckend. Der Grund: Sie umgeht den Impfschutz leichter. "Das heißt aber nicht, dass wir gar keinen Impfschutz haben, sondern nur, dass wir wahrscheinlich mehr Impfdurchbrüche sehen werden. Wir haben nach wie vor einen guten Schutz vor schweren Verläufen, also vor Hospitalisierung und vor Komplikationen", betont die Virologin.