TV-Legende Thomas Gottschalk hat am Sonntagabend in einem ausführlichen "Bild"-Interview seine Krebserkrankung öffentlich gemacht. Der 75-Jährige wird seit Juli 2025 wegen eines epitheloiden Angiosarkoms behandelt.
Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Diagnose.
Es handelt sich um einen seltenen, bösartigen Tumor, der von den Zellen der Blutgefäße ausgeht. Laut der US-amerikanischen Mayo Clinic ist das epitheloide Angiosarkom ein seltener Subtyp des Angiosarkoms, das seinen Ursprung in den Zellen der Blut- und Lymphgefäße hat. Obwohl dieser Tumor am häufigsten in der Haut und im Weichgewebe auftritt, kann er extrem selten auch innere Organe wie die Blase befallen.
Das epitheloide Angiosarkom wird oft bei Männern festgestellt, oft im siebten Lebensjahrzehnt. Vereinzelt sind auch schon Fälle im Kindesalter festgestellt worden.
Die Symptome der Erkrankung hängen vom Ort des Krebses ab, einheitliche Symptome gibt es nicht. Die typischsten Symptome treten hauptsächlich auf der Haut auf. Es treten etwa Hautverfärbungen, die einem blauen Fleck ähneln, auf. Ebenso ist eine hartnäckige Wunde möglich, die mit der Zeit schlimmer wird. Typisch ist auch eine Region, die bei Berührung oder Erschütterung blutet oder eine weiche Masse, die sichtbar oder fühlbar ist.
"Die Symptome sind weniger sichtbar, wenn sich das Angiosarkom im tiefen Gewebe befindet, beispielsweise in der Leber oder im Herzen", schreibt Apollo Hospitals. Aber wenn das Angiosarkom über ein bestimmtes Maß hinauswächst, können Schmerzen auftreten.
Der Arzt führt eine körperliche Untersuchung durch, um festzustellen, ob Knoten oder Läsionen vorhanden sind. Möglich sind auch weitere Tests wie ein MRI oder eine Computertomografie (CT), um die Position und die Größe des Tumors zu bestimmen. Die Entnahme einer kleinen Gewebeprobe, die zur Analyse an ein Labor geschickt wird, kann die Diagnose unterstützen.
Die Ursachen von Angiosarkomen sind häufig unbekannt. Einige Faktoren können jedoch das Risiko einer Erkrankung erhöhen:
Bestrahlungstherapie: Nach einer Strahlentherapie bei Krebs oder anderen Erkrankungen kann das Risiko eines Angiosarkoms steigen. Auch wenn es nicht sehr häufig vorkommt, kann es in seltenen Fällen auftreten.
Schwellungen aufgrund beschädigter Lymphgefäße: Lymphödeme sind Schwellungen, die durch eine Ansammlung von Lymphflüssigkeit entstehen. Sie entstehen, wenn das Lymphsystem blockiert oder verletzt wird. Wenn Lymphknoten während einer Operation entfernt werden, kann ein Lymphödem entstehen. Dies geschieht häufig bei Krebsoperationen. Auch bei Infektionen oder anderen Erkrankungen können Lymphödeme entstehen.
Exposition gegenüber Chemikalien: Mehrere chemische Substanzen, darunter Arsen und Vinylchlorid, können zu einem Leberangiosarkom führen.
Vererbte Syndrome: Das Angiosarkomrisiko kann bei Menschen mit bestimmten Genmutationen steigen. Beispiele hierfür sind die Mutationen in den Genen BRCA1 und BRCA2, die zu verschiedenen Krankheiten führen.
Das hängt von der Lage, der Größe und der Ausbreitung des Krebses ab. Strahlung, Chemotherapie und eine Operation sind mögliche Behandlungsformen.
Die primäre Behandlung ist häufig eine Operation. Ziel ist es, den gesamten Krebs und etwas umgebendes gesundes Gewebe zu entfernen. Wenn sich der Krebs auf andere Bereiche des Körpers ausgebreitet hat oder zu groß ist, ist dies möglicherweise keine Option. In Fällen, in denen eine Operation nicht in Frage kommt, kann der Arzt Röntgenstrahlen und andere starke Strahlen verwenden, um Krebszellen abzutöten oder ihr Wachstum zu verlangsamen. Diese Methode wird häufig eingesetzt, um nach der Operation verbleibende Krebszellen zu entfernen.
Bei der Chemotherapie werden Substanzen eingenommen oder in eine Vene gespritzt, um die Krebszellen abzutöten oder ihre Teilung zu hemmen. Wenn eine Operation nicht möglich ist, kann dies auch eine Option sein. Sie kann kombiniert werden mit Strahlentherapie.
Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist die Immuntherapie. Sie bekämpft Krebs, indem sie das Immunsystem aktiviert. Da Krebszellen Proteine produzieren, die ihnen dabei helfen, sich vor den Zellen des Immunsystems zu verstecken, kann es sein, dass das Immunsystem des Körpers den Krebs nicht bekämpfen kann. Immuntherapie unterstützt diesen Prozess.
"Nicht alle Risikofaktoren sind vermeidbar", schreibt Apollo Hospitals. Genannt werden als risikosenkende Faktoren etwa das Eincremen der Haut mit Sonnenschutz und das Vermeiden von Substanzen wie Vinylchlorid, Arsen oder Thoriumdioxid.