Besuch in Zypern

"Am stärksten betroffen": Kanzler mit Migrations-Ansage

Christian Stocker reiste zu einem Arbeitsbesuch nach Nikosia – im Fokus: Wirtschaft, Migration und die EU-Ratspräsidentschaft.
Heute Politik
22.08.2025, 14:52
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Am Ende der Woche reiste Bundeskanzler Christian Stocker zu einem Arbeitsbesuch nach Zypern, wo er unter anderem Staats- und Regierungsoberhaupt Nikos Christodoulides und die Präsidentin des Repräsentantenhauses der Republik Zypern, Annita Demetriou, zu Arbeitsgesprächen traf.

Im Mittelpunkt dieser Gespräche stand, neben der Stärkung der bilateralen Beziehungen im Wirtschafts- und Migrationsbereich, vor allem die bevorstehende Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft Zyperns im Jänner 2026.

Gemeinsame Pressekonferenz

"Zypern ist zwar ein kleines Land, doch mit der Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft wird es für sechs Monate zu einem der wichtigsten Länder der Europäischen Union und prägt ihre Agenda ganz entscheidend mit. Deshalb war es mir ein besonderes Anliegen, noch dieses Jahr in die zypriotische Hauptstadt Nikosia zu reisen, um unsere nationalen Interessen auf EU-Ebene einzubringen und die aus unserer Sicht wichtigsten politischen Handlungsfelder zu besprechen", so Bundeskanzler Stocker bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Gastgeber Nikos Christodoulides.

Bundeskanzler Stocker hob dabei jene Bereiche hervor, "bei denen sich die Menschen zu Recht einen Fortschritt erwarten" und die aus österreichischer Sicht den thematischen Schwerpunkt der nächsten EU-Ratspräsidentschaft bilden sollten.

Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit

Ein zentrales Anliegen ist die Stärkung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit. Dabei geht es vor allem darum, "strategisch wichtige Wirtschaftssektoren zu stärken und ein innovations- und unternehmensfreundliches Umfeld im europäischen Binnenmarkt zu schaffen. Nur so kann es langfristig gelingen, dass ein erfolgreicher europäischer Wirtschaftsstandort und damit unser Wohlstand nicht zu einer Erinnerung an vergangene Zeiten wird", so Stocker.

Dazu wäre es außerdem notwendig, den Verwaltungsaufwand deutlich zu reduzieren und regulatorische und bürokratische Hürden abzubauen. Auch der Energiebereich ist eine wichtige Stellschraube – hier geht es vor allem darum, faire, nachvollziehbare und leistbare Preise für die Menschen und Unternehmen sicherzustellen und die Energieversorgung zu diversifizieren und langfristig zu sichern.

"Am stärksten von illegaler Migration betroffen"

Neben der wirtschaftlichen Schwerpunktsetzung ist auch das Thema Migration ganz entscheid für die Zukunft der Europäischen Union. "Wir wissen, wovon wir reden, denn sowohl Österreich als auch Zypern zählen zu den Ländern, die pro Kopf am stärksten von illegaler Migration betroffen waren." Beide Staaten setzen sich daher für einen Paradigmenwechsel auf EU-Ebene ein - der Fokus soll dabei allen voran auf einer verstärkten Zusammenarbeit mit Herkunfts- und Transitstaaten sowie einer effektiven Möglichkeit von Rückführungen liegen.

"Unsere Gespräche haben mir einmal mehr gezeigt, dass Österreich und Zypern in zentralen Fragen zur Zukunft Europas auf einer Wellenlänge sind. Ich bin überzeugt, dass Zypern während seiner Ratspräsidentschaft entschlossen an den großen Herausforderungen, denen wir uns aktuell gegenüber sehen, weiterarbeiten wird", so Bundeskanzler Stocker.

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