Ein Steirer aus dem Bezirk Weiz erlebte laut "Kleine Zeitung" vor zwei Jahren einen Albtraum: Mitten bei der Arbeit am Bau riss ihm plötzlich die Aorta. Nur eine zwölfstündige Not-OP rettete sein Leben. Danach folgten monatelanger Krankenstand, Schmerzen und Einschränkungen im Alltag.
Trotzdem wollte der 59-Jährige, der bald 60 Jahre alt wird, zurück in den Job. "Ich wollte wieder arbeiten. Und ich habe gedacht, ich kann wieder arbeiten", sagt der Mann gegenüber der Tageszeitung. Doch die Realität war anders: Nervenschäden, Atemprobleme und ständige Arzttermine machten ein normales Arbeiten unmöglich.
Im Oktober 2024 stellte der Steirer deshalb einen Antrag auf Invaliditätspension – und blitzte ab. Was folgte, war eine monatelange Odyssee durch Gutachten und Berufungen. Einer der Ärzte sprach nur drei Minuten mit ihm, ein anderer Termin dauerte zwei Stunden. Der letzte Befund war eindeutig: "Arbeiten gehen wir nicht mehr", habe der Arzt gesagt.
Dennoch wurde sein Antrag erneut abgelehnt. Begründung: Eine Umschulung zum Baukalkulator sei zumutbar. Für den Steirer unverständlich: "Eine Umschulung dauert dann auch wieder zwei Jahre oder so, dann bin ich 62. Was bringt das denn noch?", wird der 59-Jährige in der "Kleinen Zeitung" zitiert.
Im kommenden Mai würde er seine 45 Dienstjahre beziehungsweise 540 Beitragsmonate erreichen – nur mit Abschlägen könne er in Pension gehen, heißt es in dem Bericht weiter. "Auf der einen Seite kann ich meinen Beruf nicht ausüben, auf der anderen Seite kann ich nicht in Pension gehen", so der Steirer: "Momentan bin ich ratlos."
Und weiter: "Vielleicht war es ein Fehler, dass ich nach dem Krankenstand überhaupt wieder arbeiten gegangen bin. Dann wäre mein Antrag vielleicht nicht abgelehnt worden. Aber ich wollte ja arbeiten und nicht mit damals 58 Jahren zuhause sitzen", sagt der Mann zur "Kleinen Zeitung".