Er gilt als der "Held" von Bondi Beach: Der Mann, der einem der Angreifer des tödlichen Anschlags auf das jüdische Lichterfest an Sydneys berühmtem Strand die Waffe entrissen hat, ist von Australiens Premierminister Anthony Albanese im Krankenhaus besucht worden.
Die Tapferkeit von Ahmed al-Ahmed sei eine "Inspiration für alle Australier", sagte Albanese am Dienstag an dessen Krankenhausbett in Sydney. In einem Moment, in dem das Böse am Werk gewesen sei, "strahlt er als Beispiel für die Stärke der Menschlichkeit". Im Begleittext zu einem Video des Besuchs auf X schrieb Albanese: "Ahmed, du bist ein australischer Held."
Zwei Angreifer - ein 50-Jähriger und sein 24 Jahre alter Sohn - hatten am Sonntag bei dem Angriff auf die Teilnehmer einer Feier zum jüdischen Lichterfest Chanukka 15 Menschen erschossen. Dutzende Menschen wurden verletzt.
Al-Ahmed sorgte wegen seines mutigen Eingreifens für Aufsehen. Auf Videos in Onlinenetzwerken ist zu sehen, wie der unbewaffnete Zivilist einen der beiden Angreifer von hinten umklammert und ihm sein Gewehr entreißt.
Danach wurde er jedoch von dessen Komplizen, der sich auf einer Fußgängerbrücke verschanzt hatte, ins Visier genommen und fünf Mal am Oberarm getroffen. "Er wurde von Kugeln durchsiebt", berichtete sein Anwalt nach einer ersten Operation im Krankenhaus. Mittlerweile ist sein Zustand stabil.
"Als er Menschen am Boden liegen sah und überall Blut, zwang ihn sein Gewissen und seine Seele sofort dazu, sich auf einen der Terroristen zu stürzen und ihm die Waffe abzunehmen", berichtete Ahmeds Vater nach einem Besuch im Krankenhaus den australischen Medien überzeugt. "Ich empfinde Stolz und Ehre, denn mein Sohn ist ein Held Australiens", so der Vater.
Der zweifache Vater al-Ahmed war örtlichen Medien zufolge vor fast zehn Jahren aus Syrien nach Australien gekommen. Er betrieb zunächst einen Obst- und Gemüsehandel im Raum Sydney. Seit 2021 ist er jedoch Betreiber des Tabakgeschäftes "Cigara" in Sutherland, einem Vorort von Sydney, bezeichnet.
Zahlreiche Menschen äußerten nach seinem Einschreiten bei dem Anschlag ihre Unterstützung für al-Ahmed. Vor seinem Tabakladen würden sich nun Dankesbotschaften und Blumensträuße häufen.
Eine Spendenaktion im Internet brachte umgerechnet bereits mehr als eine Million Euro für seine Arztkosten ein. Die großzügigste Spende stammt von dem amerikanischen Hedgefonds-Manager Bill Ackman, der 99.000 Dollar zu der Aktion beigetragen hat.