Seit Juni 2025 liefen die Ermittlungen des Landeskriminalamts Niederösterreich in enger Zusammenarbeit mit der Wiener Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS) sowie dem Bundeskriminalamt. Die Bande soll sich gezielt zusammengeschlossen haben, um in ganz Österreich Bankomaten zu knacken. Als Einbruchswerkzeug nutzten sie gestohlene Akku-Spreizer und Rettungsscheren – eigentlich Geräte für Lebensrettungseinsätze.
Die Ermittler kamen schließlich zwei einschlägig vorbestraften serbischen Staatsbürgern (50 und 64 Jahre alt) sowie einem unbescholtenen 45-jährigen Kosovaren auf die Spur. Die Männer wurden am 15. September 2025 nach einem versuchten Bankomat-Einbruch in Seebenstein (Bezirk Neunkirchen) auf frischer Tat ertappt und sofort festgenommen. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Korneuburg wurden sie in die Justizanstalt gebracht und befinden sich weiterhin in Untersuchungshaft.
Die Täter sollen zuvor mögliche Tatorte genau ausgekundschaftet und vier Automaten mit Akku-Werkzeugen aufzubrechen versucht haben. Alle Versuche scheiterten – entweder wegen ausgelöster Alarme, zufällig vorbeikommender Streifen oder aufmerksamer Passanten.
Die Gruppe wird außerdem mit mehreren Einbrüchen in Feuerwehrhäuser in Verbindung gebracht. Im Dezember 2024 stahlen sie in Großenaspe bei Hamburg (D) hydraulische Geräte, die später in Niederösterreich sichergestellt wurden.
Auch der Einbruch im August 2025 in ein Feuerwehrhaus in Margarethen/Moos (Bezirk Bruck/Leitha), bei dem ein Rettungsset im Wert von etwa 40.000 Euro verschwand, geht auf ihr Konto. Beide Ausrüstungen konnten bei den Festnahmen sichergestellt und nun an die jeweiligen Feuerwehren zurückgegeben werden.
Insgesamt werden der Bande sechs Einbrüche in Österreich zugerechnet: vier versuchte Attacken auf Bankomaten, ein vollendeter Einbruch in ein Kosmetikstudio sowie der Einbruch in das Feuerwehrhaus Margarethen/Moos. Der Gesamtschaden: rund 463.000 Euro. Am Mittwoch fand die offizielle Rückgabe der sichergestellten Werkzeuge statt.