Das Starhemberg-Palais am Minoritenplatz in der Wiener City wurde Mitte des 17. Jahrhunderts erbaut. Heute beherbergt es das Bildungsministerium. Jetzt muss es saniert werden. Daher halten derzeit nur mehr Mitarbeiter des Facility-Managements die Stellung. Sie sind für die Räumung verantwortlich.
Die übrigen Bediensteten wurden in ein Ersatzquartier in Wien-Landstraße abgesiedelt. Begonnen hat diese Übersiedlung bereits im Oktober des Vorjahres. Die letzten Organisationseinheiten haben den Minoritenplatz Anfang Jänner verlassen.
Bemerkenswert: Die eigentliche Sanierung des Gebäudes hat trotzdem noch nicht begonnen. "Heute" fragte im Ministerium nach den Gründen dafür. Von einem Sprecher von Bildungsminister Christoph Wiederkehr (Neos) heißt es dazu: Seit der Absiedlung seien alte Möbel abgebaut worden, von Möbeln der Teeküche über Wandverbauten aus den 1970er-Jahren bis hin zu den riesigen Regalen des Archivs. Zudem mussten alle Kopiergeräte, die gesamte Festnetztelefonie und andere technische Einrichtungen geräumt werden.
Parallel dazu habe die "Befundung" durch das Bundesdenkmalamt stattgefunden. Denn erst mit Vorliegen eines entsprechenden Bescheides dürfe man mit den Arbeiten starten. Dafür seien "über Wochen" Räume vermessen, Anstriche auf darunter liegende, historische Farbschichten analysiert und in jedem Raum die Böden geöffnet worden, um die Konstruktion darunter zu prüfen.
Zudem hätten Wandbespannungen in den historischen Räumen befundet werden müssen und Beleuchtungskörper und anderes bezüglich des Restaurationsbedarfs bewertet werden müssen.
Aber das sei noch nicht alles gewesen: Zugleich habe das Architekturbüro, das den Zuschlag auf Grund des Architekturwettbewerbes bekommen hat, statische und andere Prüfungen vorgenommen und Materialbefundungen, etwa am außen liegenden Mauerwerk durchgeführt.
In den vergangenen Wochen habe es dann die Detailplanung für alle Stockwerke erstellt. Erst auf Basis dessen und eben des Bescheides des Denkmalamts könne die Ausschreibung für die einzelnen Handwerksarbeiten erfolgen. Der geplante Baubeginn sei von Anfang an mit Herbst 2025 angesetzt gewesen. Und dieser Zeitplan werde "nach gegenwärtigem Planungsstand" halten, versichert das Ministerium.
„Der konkrete Baubeginn war von Anfang an mit Herbst 2025 angesetzt. Dieser Zeitplan hält nach gegenwärtigem Planungsstand.“Bildungsministerium zur Sanierung des historischen Gebäudes
Für die Steuerzahler wird’s auf jeden Fall teuer. Denn alleine der Ersatzstandort kostet satte 67.563,90 Euro – pro Monat. Kleiner Trost: Zumindest für das Gebäude am Minoritenplatz fallen in dieser Zeit und für die Dauer der Sanierung keine laufenden Kosten an. Der Grund: Es wird von der Burghauptmannschaft verwaltet, die auch die Sanierung plant, durchführt und finanziert.