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Drohen Rapid und Co. jetzt Corona-Geisterspiele?

Heute Redaktion
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Das Allianz Stadion von Rapid
Das Allianz Stadion von Rapid
Bild: GEPA-pictures.com

Die Angst vor dem Coronavirus hat Auswirkungen auf den Sport. In Italien wurden dutzende Spiele abgesagt, ein Topmatch zum Geisterspiel gemacht. Wie die österreichische Bundesliga reagiert.

Vergangenes Wochenende mussten in Italien dutzende Unterhaus-Spiele abgesagt werden, nachdem im Norden des Landes das Coronavirus ausgebrochen war. Ganze Ortschaften wurden abgeriegelt, mehrere Personen sind inzwischen verstorben.

Die bisherigen Auswirkungen auf den Sport: Absagen von Fußballmatches in Italien, ein Geisterspiel von Inter Mailand, reduzierte Zuschauerkulisse beim Ski-Weltcup in Italien, Absage der China-Rennen, drohende Absage des Formel-1-Auftakts und sogar die Olympischen Spiele wackeln.

In Österreich gibt es bislang nur zwei bestätigte Infektionsfälle. Zwei Italiener sind in Innsbruck isoliert und angeblich wieder fieberfrei. Alle 321 getesteten Verdachtsfälle fielen bisher negativ aus. Am Mittwoch hatte die Panik vor dem Virus auch die Bundeshauptstadt erreicht. In Wien war zwischenzeitlich eine Schule abgeriegelt, ehe sich ein Verdacht als Fehlalarm entpuppte.

Welche Auswirkungen könnte eine tatsächliche Verbreitung des Virus in Österreich auf den heimischen Sport, insbesondere die Fußball-Bundesliga haben? Die "APA" fragte bei Liga-Vorstand Christian Ebenbauer nach.

Dieser reagierte betont ruhig. Aktuell würden alle Vorbereitungen auf die 21. Bundesligarunde (die Spiele unten im Überblick) "normal" ablaufen. Die Liga stehe im Austausch mit dem Gesundheits- und Innenministerium, eine schnelle Reaktion sei daher "im Fall des Falles" möglich.

Sollte es zu einer Spielabsage kommen, würde diese nicht von der Liga sondern der jeweiligen Behörde ausgesprochen werden, heißt es im Bericht weiter. Ein solches Szenario gelte es zu vermeiden, da es wenig Spielraum für Verschiebungen gibt.

Ebenbauer: "Unser größter Wunsch ist die Sicherheit aller Akteure und, dass der Meisterschaftsbetrieb unter Wahrung der Wettbewerbsintegrität aufrecht bleibt."

Pikant: Wie oben anhand des Beispiels Inter Mailand in der Europa League angedeutet, wären auch in Österreich Geisterspiele eine Option. "Das müsste man von Fall zu Fall mit den betreffenden Klubs besprechen", wird Ebenbauer zitiert.

Ein Geisterspiel wäre also eine Möglichkeit. Zwischen den Zeilen klingt aber durch, dass die Liga dieses Szenario vermeiden möchte, um das jeweilige Heimteam nicht des Heimvorteils und der Einnahmen zu berauben. Ergänzend wird erwähnt, dass ein Geisterspiel für die Behörden noch kein Freifahrtsschein sei, weil auch nach Abzug der Fans mit Spielern, Schiedsrichtern, Betreuern und Medienvertretern rund 200 Personen im und um das Stadion im Einsatz wären.