Ist dein Lieblingspulli eingegangen? Dann hast du ihm wohl zu viel zugemutet. Ob man Wollpullis in die Waschmaschine geben soll oder nicht, darüber sind sich viele uneinig.
Klar ist: Das Wäscheetikett, das in Kleidern eingenäht ist, gibt Auskunft darüber, was das gute Stück aushält. Und das solltest du keinesfalls ignorieren, wenn du deinen kuscheligen Lieblingspulli auch in der nächsten Saison noch tragen willst.
Zu häufiges Waschen ist kontraproduktiv. "Da Kleidung aus Wolle empfindlich ist, sollte sie so selten wie möglich und so schonend wie möglich gewaschen werden", warnt "Ökotest". Oft reicht es, Wollkleider gründlich auszulüften, um Gerüche zu entfernen.
Auch Zachary Pozniak vom Reinigungsunternehmen Jeeves New York rät laut der "Washington Post", Winterpullis nur selten zu waschen. Ein- bis zweimal im Jahr würde ausreichen. "Die Leute denken, ihre Pullover seien schmutziger, als sie tatsächlich sind", sagt Pozniak zur "Washington Post".
Es gibt unterschiedliche natürliche Wollarten. Baumwolle ist im Vergleich zu tierischer Wolle pflegeleichter.
➤ Baumwolle: Pflanzliche Faser, hautfreundlich und pflegeleicht, nimmt Feuchtigkeit gut auf – perfekt für leichte, atmungsaktive Kleidung.
➤ Schafwolle: Klassiker – robust oder weich (Merino). Wärmt, atmungsaktiv, vielseitig.
➤ Kaschmir: Luxusfaser von der Kaschmirziege. Extrem weich, leicht, temperaturausgleichend, kostspielig.
➤ Angora: Vom Angorakaninchen. Flauschig, glänzend, sehr warm, aber empfindlich.
➤ Mohair: von der Angoraziege. Glänzend, strapazierfähig, atmungsaktiv – ideal für elegante Kleidung.
➤ Alpaka: Von Alpakas, die in den Anden Südamerikas leben. Besonders weich, hypoallergen, fusselt kaum, gut isolierend.
➤ Baumwollmischung: Kombination aus Atmungsaktivität (Baumwolle) und Wärme (Wolle) – ideal für den Alltag oder sportliche Aktivitäten wie Wandern oder Skifahren.
Wollpullis sollten, wenn sie in die Waschmaschine dürfen, immer separat in die Trommel. Ein TikTok von Sunchildshop empfiehlt ein Wäschenetz und einen speziellen Wollwaschgang. Dies hilft gegen Pilling, Verfilzen oder Eingehen.
Auch Schleudern sollte vermieden werden, um die Wolle nicht zu stark zu dehnen. Drehe den Pulli am besten auf links, um die Außenseite während des Waschens zu schonen, und verwende ein Wollwaschmittel oder mildes Shampoo.
Heißes Wasser ist der Wolle größter Feind und kann zu Schäden führen. Daher empfiehlt sich bei deinen Lieblingswintersachen eine kalte oder lauwarme Wäsche. Das Wasser sollte maximal 30 Grad warm sein. Wirf aber unbedingt immer einen Blick aufs Etikett, um ganz sicher zu gehen.
Ja, Handwäsche ist mühsam, aber wenn es auf dem Etikett so steht, dann solltest du das zwingend berücksichtigen. Das Wasser sollte dabei Raumtemperatur haben.
Wer seine Wollpullis mit einer Handwäsche verwöhnen will, sollte dabei wie folgt vorgehen:
➤Einen Eimer oder Becken mit Wasser in Raumtemperatur füllen.
➤ Ein spezielles Wollwaschmittel oder mildes Shampoo verwenden. Das Kleidungsstück vorsichtig ins Wasser geben und leicht bewegen.
➤ Den Pulli zehn bis 15 Minuten einwirken lassen.
➤ Anschliessend überschüssiges Wasser vorsichtig aus dem Stoff drücken. Reibung dabei vermeiden.
➤ Liegend auf einem Tisch oder dem Wäscheständer trocknen lassen.
Wer einen Fleck auf seinem Winterpulli entdeckt, kann diesen punktuell entfernen und muss nicht direkt das ganze Stück waschen.
Auch bei Gerüchen kann, wenn Auslüften nichts hilft, nachgeholfen werden: Bei Schweißgeruch oder anderen üblen Düften rät Pozniak, 70 Prozent Isopropylalkohol und 30 Prozent Wasser in einer Sprühflasche zu mischen und den Pullover leicht damit einzusprühen. Danach soll das gute Stück wieder wie neu riechen.
Wenn der Winterpulli tropfnass ist, hängst du ihn auf einen Bügel oder den Wäscheständer? Ein fataler Fehler, denn so leiert das gute Stück stark aus.
Besser ist es, den Pulli liegend trocknen zu lassen. Entweder auf einem Tisch mit einem Handtuch darunter oder auf dem Wäscheständer. Außerdem solltest du darauf achten, dass keine direkte Sonne auf den Pulli scheint und er nicht direkt über einem Heizkörper trocknet – das könnte ihn einlaufen oder hart werden lassen.
Es ist wichtig, dass du deine Wollpullis gründlich reinigst, bevor du sie über den Sommer einlagerst. "Andernfalls riskiert man, dass die Pullover durch verbleibende unsichtbare Flecken oder Körperfette dauerhaft beschädigt werden", heißt es im Beitrag der "Washington Post".
Auch von Knötchen sollte man die Stücke befreien. Speziell vorgesehene Fusselrasierer helfen bei Pilling.
Hast du einen Pflegetipp für Winterpullis? Verrat ihn uns in den Kommentaren.