Schimmel, Mist & Keime

Diese 12 Putzfehler hinterlassen deine Küche dreckig

Auch wenn die Arbeitsflächen und der Boden glänzen, könnten es sich gefährliche Keime dennoch bequem gemacht haben. Darauf solltest du achten.
Heute Life
05.11.2025, 12:01
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Obwohl alles blitzt und scheint, lauern oft unsichtbare Rückstände in den Ecken. Einige Putzgewohnheiten sorgen dafür, dass Schmutz und Keime bleiben, wo sie niemand vermutet.

Doch kein heißes Wasser?

Hitze mag zwar desinfizierend wirken, doch das Spülwasser muss nicht kochend heiß sein. Im "Self"-Interview verrät Bill Sullivan, Mikrobiologe der Indiana University School of Medicine, warum das so ist. Laut ihm ist warmes Wasser nicht unbedingt notwendig, solange dieses seifig ist: warmes Wasser hilft, festsitzende Speisereste zu lösen, Seife leichter aufschäumen zu lassen und den Reinigungsprozess insgesamt effizienter zu gestalten, aber zum Desinfizieren ist es nicht erforderlich.

Küchenspüle des Grauens

Tatsächlich gehört das Spülbecken zu einem der schmutzigsten Orte in der Küche: Laut Sullivan enthält dieses oft Speisereste und ist in einem dauerhaft feuchten Zustand, "was ideale Bedingungen für das Wachstum von durch Lebensmittel übertragenen Keimen bietet." Wenn bereits gefährliche Bakterien im Spülbecken lauern, ist es umso wahrscheinlicher, dass diese auch auf das scheinbar saubere Geschirr gelangen.

Außerdem existiert ein wichtiger Unterschied zwischen der Reinigung und der Desinfektion eines Spülbeckens: Sullivan empfiehlt diese jeden Abend mit Seife und warmem Wasser zu reinigen und einmal pro Woche oder wenn es für die Zubereitung von Lebensmitteln benötigt wird, mit einer stärkeren Lösung zu desinfizieren.

Achtung bei Wunden

Wer mit einer offenen Wunde und ohne Handschuhe putzt, könnte sich mit gefährlichen Bakterien wie Staphylokokken infizieren. Im Zweifel sollte man einfach ein Paar Handschuhe anziehen oder das Spülen jemand anderem überlassen.

Immer schön trocknen

Auch wenn das Waschbecken nach dem Putzen und Desinfizieren sauber glänzt, muss auch die Spüle trocken gewischt werden. Bakterien gedeihen unter feuchten Bedingungen – wischt man mit einem Papiertuch oder einem sauberen Lappen davor ab, entzieht man den Bazillen die Möglichkeit, zu überleben.

Einweichen ist das A & O

Für sauberes Geschirr ist das Einweichen nicht zwingend erforderlich, kann aber laut Sullivan den Vorgang beschleunigen: Je länger das Geschirr in heißem Seifenwasser einweicht, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass schädliche Bakterien wie E. coli über kleine Wunden in den Körper gelangen.

Keim-Hotspot

Schwämme sind ein richtiges Bakterienparadies, vor allem für Keime, die lebensmittelbedingte Erkrankungen auslösen können: "Es ist ironisch: Keime kontaminieren genau das Werkzeug, das wir zum Reinigen des Geschirrs verwenden! Warum?", scherzt er im "Self"-Interview. Schwämme lassen sich aber schnell desinfizieren – so kann man den nassen Schwamm, solange es sich um keinen Scheuerschwamm handelt, für eine Minute in der Mikrowelle erhitzen lassen. Außerdem sollte der Schwamm niemals in einem schmutzigen Spülbecken oder in der Nähe von Lebensmitteln liegen.

Sullivan empfiehlt dennoch Schwämme alle sieben bis zehn Tage zu ersetzen und nicht unbedingt darauf zu warten, dass diese die Farbe verändern oder unangenehm zu riechen beginnen: "Je länger Sie einen unsauberen Schwamm verwenden, desto höher ist das Risiko, sich mit einer Infektion anzustecken oder diese zu verbreiten. Außerdem entfernt ein abgenutzter Schwamm Speisereste und Fett nicht mehr so effektiv von schmutzigem Geschirr", erklärt der Mikrobiologe.

Mehrere Schwämme griffbereit halten

Für Mikrobiologe Jason Tetro lohnt es sich sogar, mehrere Schwämme für mehrere Zwecke parat zu haben: "Einen für das normale Geschirrspülen, einen für das Vorwaschen, um Fett, Öl und Saucen zu entfernen, und einen zum Desinfizieren, der auch zum Abspülen von Oberflächen verwendet werden kann", gibt Tetro als Tipp dem Lifestyle-Magazin mit.

Schimmel im Kühlschrank

Wenn Lebensmittel im Kühlschrank verderben oder zum Schimmeln anfangen, kann es gut sein, dass solche noch gute Lebensmittel kontaminieren, wenn sie nicht schnell entsorgt werden. Für Sullivan reicht es nicht, Stellen im Kühlschrank, auf welchen die verdorbenen Lebensmittel lagen, zu wischen, sondern diese richtig zu reinigen, so dass keine schädlichen Keime zurückbleiben oder sich sogar ausbreiten: Am besten ist es, das gesamte Regal zu reinigen, wenn man ganz sicher gehen möchte.

Auf diese Stellen wird vergessen

Die Arbeitsflächen werden gerne gewischt – Kühlschrank-, Ofen- und Spülbeckengriffe, Wasserhähne oder Lichtschalter zu reinigen, darauf vergessen die meisten. Diese Stellen sind meist die Ursache für viele Kreuzkontaminationen, die in der Küche auftreten.

Hygiene im Geschirrspüler

"Wenn Sie die Reinigung des Geschirrspülers vernachlässigen, können sich Speisereste und Fett ansammeln, was die Leistung beeinträchtigen und das Wachstum von Bakterien oder Schimmelpilzen begünstigen kann, die üble Gerüche verursachen", erklärt Sullivan. Auch wenn es selten vorkommen mag, besteht dennoch eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass ein dreckiger Geschirrspüler Infektionen beim Menschen verursachen kann.

"Die Reinigung ist in der Regel ganz einfach: Man muss nur einen Spülgang mit etwas Essig in einer Schüssel auf dem oberen Korb durchführen", verrät der Mikrobiologe gegenüber "Self". Zudem sollte der Filter auch gereinigt werden: Oft ist dieser Teil besonders für den unangenehmen Gestank verantwortlich – mit etwas Spülmittel lässt sich der Dreck im Filter gut rausschrubben.

Schneidebretter voller Mikroben

Holzschneidebretter haben nicht nur Vor-, sondern auch ihre Nachteile: Einerseits haben einige Holzarten von Natur aus antimikrobielle Eigenschaften, andererseits sind sie aber auch sehr poröse Materialien – was bedeutet, dass kleine Rückstände und ungünstige Mikroben leicht darin hängen bleiben können.

Da man Holz nur mit starken Chemikalien oder in der Spülmaschine richtig desinfizieren kann, dies aber das Schneidebrett beschädigen kann, empfiehlt Sullivan zwei separate Schneidebretter: Für das Schneiden von Fleisch und tierische Produkte, sollte man auf Bretter aus einem porenfreien Material wie Metall, Glas oder Kunststoff zurückgreifen.

Mistkübeln gehören auch geputzt

Verdorbene Lebensmittel sollten in fest verschlossenen Müllsackerln entsorgt werden, um Gerüche daheim einzudämmen. Beim Entfernen des Müllbeutels sollte darauf geachtet werden, ob Säfte im Eimer ausgelaufen sind. Falls Speisereste oder Flüssigkeiten zu sehen sind, sollte der Mistkübel gründlich gereinigt werden.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 05.11.2025, 16:18, 05.11.2025, 12:01
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