Gerade in alten Wohnungen gibt es, für den heutigen Bedarf, zu wenig Steckdosen: TV, Computer, zahlreiche Küchengeräte, vielleicht auch noch eine Musikanlage und ein Luftreiniger brauchen oft mehr Strom, als eine einzige Steckdose liefern kann. Das wird dann zum Problem, wenn all diese Geräte mit Mehrfachsteckdosen oder Steckdosenleisten an eine Steckdose angeschlossen werden. "Es droht eine Überlastung, wenn zu viele stromintensive Geräte an einer einzigen Steckdose angeschlossen sind", schreibt die Beratungsstelle für Brandverhütung (BFB) der Kantonalen Gebäudeversicherungen.
Eigentlich sollte in einem solchen Fall einfach die Sicherung rausfliegen – dafür ist sie schließlich da. Tatsächlich passiert das aber erst, wenn der vorgegebene Stromfluss erheblich überschritten wird. "Unter Umständen löst eine Sicherung erst nach Tagen aus, obwohl die Steckdosenleiste die ganze Zeit überlastet war. Diese Verzögerung ist gefährlich, denn eine überlastete Steckdosenleiste kann sich bereits nach wenigen Minuten auf bis zu 200 °C erhitzen", so die BFB. Diese Überlastung kann sich zu einem Schwelbrand entwickeln, ohne dass du Flammen siehst. Das macht sie besonders gefährlich.
Die meisten Steckerleisten und Mehrfachsteckdosen sind auf etwa 2.300 Watt ausgelegt. Bereits ein Kaffeevollautomat braucht aber etwa 1.400, ein Wasserkocher 2.000 und eine Mikrowelle 800 Watt. Damit ist die Leiste bereits deutlich überlastet. Überprüfe, wie viel deine Leisten und Mehrfachsteckdosen vertragen und wie viel deine Geräte brauchen.
Besonders heikel ist es, kleine "Türmchen" aus Mehrfachsteckdosen zu bauen, mehrere Steckerleisten zusammenzustecken oder zwei Verlängerungskabel aneinanderzuhängen: Bei den Türmchen ist die Hebelwirkung ein Problem, wie die BFB schreibt: "Dadurch kann die Steckdose zerbrechen, sodass elektrische Spannung offen liegt oder es zu Kurzschlüssen kommt."
„Dadurch kann die Steckdose zerbrechen, sodass elektrische Spannung offen liegt oder es zu Kurzschlüssen kommt.“
Bei zusammengesteckten Leisten gehen viele Menschen davon aus, dass sich die Leistungsaufnahme dann auf beide Leisten verteilt, das ist aber nicht so – sie sammelt sich nur bei der ersten, die dann schnell überlastet ist. Wichtig ist auch der Zustand der Leisten und Mehrfachsteckdosen: Sind sie alt, werden sie brüchig und erhöhen das Brandrisiko.
Die BFB empfiehlt, große stationäre Geräte wie Waschmaschinen, Wäschetrockner oder Geschirrspüler immer nur direkt an die Steckdose anzuschließen, da sie eine hohe Wattleistung benötigen. Das Gleiche gilt auch für Küchengeräte wie Wasserkocher, Kaffeemaschinen und Mikrowellen. Auch die beliebten Airfryer brauchen je nach Modell schon zwischen 1400 und 2100 Watt.
Bei anderen Geräten, wie beispielsweise einem Fernseher (zwischen 30 und 350 Watt) und einem PC (etwa 60 bis 220 Watt), solltest du abklären, wie viel Strom sie benötigen, und darauf achten, dass deine Steckerleiste diese Leistung verträgt. Dann kannst du sie problemlos dort anschließen.