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Doping-Arzt betreute bereits Rad-Betrüger Kohl

Der deutsche Mediziner Mark Schmidt soll Kopf jenes Doping-Netzwerks sein, das am Mittwoch zerschlagen wurde. Er ist kein Unbekannter.

Heute Redaktion
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    Wer dopt, und warum? Die Ausreden reichen von kurios bis absurd.<i> "Heute"</i> hat eine Auswahl der besten Begründungen.
    Wer dopt, und warum? Die Ausreden reichen von kurios bis absurd. "Heute" hat eine Auswahl der besten Begründungen.
    (Bild: GEPA-pictures.com)

    Die beiden ÖSV-Langläufer Max Hauke und Dominik Baldauf, zwei Esten und ein Kasache gingen den Doping-Jägern bei der "Operation Aderlass" ins Netz. Neben den Sportlern wurden auch Hintermänner gefasst. Unter anderen Mark Schmidt.

    Der deutsche Arzt betreibt in Erfurt (D) gemeinsam mit seiner Mutter, einer ehemaligen Schwimmerin, eine Praxis für Allgemeinmedizin. Und ein "geheimes" Doping-Labor, eine Art "Blut-Tankstelle". Im Zuge der Razzia wurden dort – in einer angemieteten Garage – zahlreiche Gerätschaften wie Zentrifugen sichergestellt.

    Schmidt soll ein kriminelles Netzwerk aufgebaut haben, eine Art Doping-Ring anführen. Internationale Sportler, nicht nur Langläufer, waren seine Kunden.

    Auch Bernhard Kohl kennt den Medizinmann. Der ehemalige Rad-Star arbeitete in seiner Blütezeit bei Gerolsteiner mit dem Arzt zusammen. Schmidt war als Mannschaftsarzt tätig.

    Kohl wurde nach der Tour de France 2008 des Dopings überführt – und bezichtigte seinen "Doc" der Mitwisserschaft. "Er war eingeweiht in die Vorgänge", sagte Kohl. Nicht nur das, Schmidt habe bei den Bluttransfusionen sogar geholfen. Dem heute 40-Jährigen, der stets alle Vorwürfe abstritt und für den die Unschuldsvermutung gilt, konnte bislang nichts nachgewiesen werden.

    Ob es ihm nach der Seefeld-Affäre erneut gelingt, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen, bleibt abzuwarten. Schmidt ist aktuell in Deutschland in Gewahrsam und soll noch am Donnerstag dem Haftrichter vorgeführt werden.

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