Eklat um First Lady

"Dreckige Schlampen!" Brigitte Macron völlig außer sich

Die Gattin des französischen Präsidenten äußert sich abfällig über Aktivistinnen, die einen Auftritt störten. Ihre Wortwahl sorgt für Aufruhr.
09.12.2025, 19:58
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Die französische Präsidentengattin Brigitte Macron hat mit ihrer wortgewaltigen Unterstützung für den Schauspieler Ary Abittan allerlei Ärger auf sich gezogen: Wenige Minuten vor Beginn der Vorstellung wurde die französische First Lady dabei gefilmt, wie sie den Komiker beruhigte, der sich 2021 aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte, nachdem gegen ihn wegen Vergewaltigung ermittelt worden war.

"Ich habe Angst (…) vor allem", sagte der Schauspieler zu Brigitte Macron, die antwortete: "Wenn es solche dreckigen Schlampen gibt, dann werfen wir sie raus" – in Anspielung auf Feministinnen, die gegen die Aufführung protestierten.

Brigitte Macron wurde kurz vor einer Vorstellung gefilmt, wie sie Ary Abittan backstage beruhigt.
Screenshot X

Abittan war unter Anklage gestellt und unter richterliche Auflagen gestellt worden. Die Justiz sprach schließlich im April 2024 eine Einstellung mangels hinreichenden Tatverdachts aus; diese Entscheidung wurde in der Berufung im Jänner 2025 bestätigt. Der Satz der Präsidentengattin empörte feministische Verbände und einen Teil der Linken. "Wir waren extrem schockiert und empört über die Aussagen von Brigitte Macron", erklärte in BFMTV das Kollektiv Nous Toutes, das von der ehemaligen Lehrerin direkt ins Visier genommen worden sei.

Beleidigung als Hashtag aufgegriffen

Die Beleidigung der Frau Emmanuel Macrons ist schnell zu einem Symbol des feministischen Kampfes geworden und wird in den sozialen Netzwerken massenhaft mit dem Hashtag #salesconnes aufgegriffen. "Ich bin auch so eine dreckige Schlampe, und ich unterstütze alle anderen", reagierte unter anderem die Schauspielerin Judith Godrèche, eine zentrale Figur der Bewegung. "Ich bin auch eine dreckige Schlampe, und ich bin stolz darauf. Unterstützung für alle anderen", legte die Sängerin und Schauspielerin Camélia Jordana auf Instagram nach. Viele anonyme Nutzerinnen und Nutzer folgten ihnen.

Das Umfeld von Brigitte Macron erklärte, ihre Worte seien "eine Kritik an der radikalen Methode" des Kollektivs Nous Toutes gewesen. Diese Klarstellung überzeugte kaum jemanden – angefangen beim ehemaligen Präsidenten François Hollande: "Wenn es um protestierende Frauen geht – selbst wenn man die Form kritisieren kann –, benutzt man solche Worte nicht", sagte er gegenüber dem französischen Sender RTL. Für die Abgeordnete Aurélie Trouvé "muss sich Brigitte Macron entschuldigen", weil sie "allen ins Gesicht gespuckt" habe, die seit so vielen Jahren gegen sexuelle und sexistische Gewalt kämpfen.

"Das ist alles sehr heuchlerisch"

Unterstützung erhielt Brigitte Macron vom Parlamentsabgeordneten Jean-Philippe Tanguy des rechtsnationalen Rassemblement National. Tanguy sagte dem Sender BFMTV, die Präsidentengattin habe sich unter vier Augen geäußert, der Mitschnitt sei quasi gestohlen. "Wenn jeder von uns hinter der Bühne gefilmt würde, wie er Freunden etwas sagt, gäbe es viel zu kommentieren. Das ist alles sehr heuchlerisch."

Auch die Macron-nahe Abgeordnete Prisca Thevenot stellte sich auf einen ähnlichen Standpunkt: "Wenn die Begriffe vielleicht nicht die richtigen sind, verweist die First Lady auf eine Realität: Diese wiederholten Aktionen ermüden und helfen der Sache, die sie zu verteidigen vorgeben, überhaupt nicht. Es gab eine Einstellung. Kann man diese Einstellung nicht auch respektieren? Kann dieser Mann seine Arbeit wieder aufnehmen, so wie vorher?", erklärte sie auf BFMTV.

{title && {title} } red,20 Minuten, {title && {title} } 09.12.2025, 19:58
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