Die Nachricht sorgte am Sonntag für Erschütterung: Eine 54-jährige Mühlviertlerin starb, nachdem sie wenige Stunden zuvor ins Klinikum Rohrbach gekommen war. Die Frau hatte einen lebensbedrohlichen Aorta-Riss erlitten, konnte aber nicht überstellt werden: Mehrere Spitäler, unter anderem das Linzer Kepler Klinikum (KUK), lehnten die Aufnahme ab.
Es folgte ein großer Aufschrei und massive Kritik: Von mehreren Seiten wurde eine umfassende Aufarbeitung gefordert und eine rasche Sondersitzung des Aufsichtsrates der landeseigenen Gesundheitsholding (OÖG). Sie ist für mehrere Spitäler, darunter Rohrbach und KUK, zuständig.
OÖG-Chef Franz Harnoncourt nahm zunächst nicht Stellung – die Begründung: "eine Auslandsreise". Am Montagabend meldete er sich schließlich zu Wort: Der tödliche Zwischenfall sei "in Dynamik und Schwere außergewöhnlich" gewesen.
Man nehme die Causa sehr ernst, die Terminfindung für einen Sonderaufsichtsrat laufe. "Auch wenn wir wissen, dass eine Aortendissektion eine besonders schwerwiegende Erkrankung mit hoher Mortalitätsrate ist, arbeiten wir an einer vollumfänglichen Aufarbeitung", so der Geschäftsführer.
Unterdessen steigt der Druck auf Harnoncourt: Am späten Montagabend wurde nämlich bekannt, dass auch eine weitere Patientin unter tragischen Umständen ums Leben gekommen ist. Die 63-jährige Deutsche war am Traunstein in Gmunden gestürzt und zufällig gefunden worden.
Nach der Erstversorgung sollte sie umgehend ins Krankenhaus eingeliefert werden. Das war aber nicht möglich: Sowohl das Klinikum Gmunden als auch jenes in Vöcklabruck argumentierten, dass kein Schockraum zur Verfügung stehe. Beide Häuser gehören ebenfalls zur OÖ-Gesundheitsholding. Die Schwerverletzte starb zwei Tage später im Spital.
Jetzt wurde noch ein weiterer Todesfall bekannt, der die prekäre Lage im Gesundheitswesen untermauert: Ein 79-Jähriger hatte bereits im März ebenfalls einen Riss der Hauptschlagader erlitten und war ins Uniklinikum Salzburg eingeliefert worden. Dort gab es allerdings keine Kapazitäten, berichtet die "Kronen Zeitung".
Rund vier Stunden nach der Einlieferung hob der Rettungshubschrauber schließlich Richtung Linz ab. Aber: Kurz vor Einfahrt in den Operationssaal des Kepler Klinikums starb der Pensionist. Seine Familie hat Zivilklage gegen die Salzburger Landeskliniken eingereicht.