Feinschmecker und Stammgäste sind geschockt: Das mit einer Haube ausgezeichnete Restaurant "Vasco" in der Seilerstätte 19 (Wien-Innere Stadt) ist pleite! Die Betreiberfirma, die Fichtegasse 2 Restaurantbetriebs GmbH, stellte am 15. Mai 2025 einen Insolvenzantrag. Nach nur eineinhalb Jahren ist der Traum vom exklusiven Mittelmeer-Genuss in Wien vorbei – darüber berichtet unter anderem das Online-Magazin "gastro.news".
Das Vasco war eine Neugründung, entstanden aus der Insolvenz des Vorgängerlokals MI & KO Gastro GmbH. Die Vision: hochwertige mediterrane Küche mit Speisen aus Italien, Spanien, Frankreich und Portugal – serviert in einem edlen Rahmen mit nur sieben Tischen und 18 Sitzplätzen. Abends sollte es Fine Dining geben, mittags gesunde Menüs für die umliegenden Büros, inklusive "Take Away".
Doch von Anfang an war der Betrieb ein Drahtseilakt. Der geplante Gastgarten mit 14 Plätzen konnte nie in Betrieb genommen werden – das Mobiliar war unsachgemäß gelagert und musste erst aufwendig saniert werden. Ein wichtiger Umsatzbringer fiel somit weg.
Auch intern lief es nicht rund: Der erste Küchenchef wurde wegen unprofessionellen Verhaltens entlassen. Die Suche nach einem Nachfolger zog sich – das Lokal musste wochenlang zusperren, Stammgäste wanderten ab. Zwar wurde das Team später aufgestockt, doch die Gästezahlen blieben unter den Erwartungen.
Finanziell war das Vasco von Anfang an auf wackeligen Beinen. Der einzige Gesellschafter hatte das Projekt mit Darlehen gestützt, wollte aber keine weiteren Mittel zuschießen. Ohne frisches Geld konnte die Geschäftsführung nicht weitermachen – der Konkurs war unausweichlich.
Insgesamt belaufen sich die Schulden auf über 650.000 Euro: rund 554.000 Euro beim Gesellschafter, 84.000 Euro bei Gläubigern und 20.000 Euro bei der Vermieterin. Ein Sanierungsplan wurde gar nicht erst in Erwägung gezogen – die wirtschaftliche Lage war zu desolat. Die endgültige Schließung ist fix, das Konkursverfahren wird von einer externen Anwältin betreut.
Die Pleite des Vasco steht sinnbildlich für die angespannte Lage der Gastro-Szene in Wien. Hohe Kosten für Lebensmittel, Personal und Miete, dazu der anhaltende Fachkräftemangel: Immer mehr Lokale können nicht mehr wirtschaftlich arbeiten. Besonders betroffen sind kleine Betriebe mit hohem Qualitätsanspruch.
Die Zahlen sprechen Bände: Von Jänner bis September 2024 mussten bereits über 1.100 Wiener Unternehmen Insolvenz anmelden – ein trauriger Rekord. Auch für 2025 ist keine Entspannung in Sicht.