In Klosterneuburg wurde am Montag der neue Kindergarten des Institute of Science and Technology Austria (ISTA) feierlich eröffnet. Das moderne Holzgebäude am Campusrand soll Wissenschaft und Familienleben besser vereinbaren.
"Im Moment arbeiten bei ISTA 1.300 Mitarbeiter. Bis 2036 sollen es insgesamt 2.000 Mitarbeiter werden", erklärte ISTA-Sprecher Andreas Rothe im "Heute"-Gespräch.
"Im Moment hat ISTA 90 Forschungsgruppen, bis 2036 sollen es insgesamt 150 Forschungsgruppen werden. Dafür kommen 60 Forscher dazu, also Professoren und Doktoren, die jeweils eine eigene, neue Forschungsgruppe gründen."
Geführt wird der neue Betriebskindergarten vom Hilfswerk Niederösterreich. Seit September werden dort in drei Gruppen rund 40 Kinder aus mehr als 20 Nationen betreut, gruppiert nach Alter: drei Monate bis ein Jahr, ein bis drei Jahre und drei Jahre bis zum schulpflichtigen Alter. Für die internationale Campus-Community ist das Angebot entscheidend, erzählt eine ISTA-Mitarbeiterin im Gespräch gegenüber "Heute".
Mutterschutz und der intensive Bindungsaufbau zwischen Eltern und Kind zu Hause spielt hier eine untergeordnete Rolle. Die Mitarbeiterin erzählt, viele der Forschenden seien in ihrem Heimatland keine langen Karenzzeiten wie in Österreich gewohnt, sie wollen gleich nach der Entbindung zurück in den Job. Sie schätzt, 95 Prozent der Forschenden stammen nicht aus Österreich – viele davon würden auch nur für die befristete Forschung nach Österreich kommen.
"Wenn man in der Forschung so lange zu Hause bleibt, ist man beruflich weg vom Fenster und der Karriere. Deshalb schauen die Mitarbeiter, dass sie schnell wieder zum Job zurückkommen und die Karenz nur kurz dauert", so die Mitarbeiterin weiter.
Im "Heute"-Interview zeigt sich die Arbeitnehmerin aus Klosterneuburg glücklich über das Angebot der Kinderbetreuung: "Mein Kind ist jetzt acht Monate alt und geht seit vier Wochen in den ISTA-Kindergarten. Die Lage und der Blick aufs Tal ist schon toll!"
Und weiter: "Ich finde das Angebot besonders super, weil es nur noch eine Tagesmutter und eine weitere Kinderkrippe im Raum Klosterneuburg gibt. Außerdem muss man bedenken, dass die internationalen Leute am ISTA keine Familie hier haben." Dass Oma und Opa auf die jungen Kinder aufpassen, ist in dem Fall also keine Option.
Die Einrichtung sei ein wichtiger Beitrag, um Talente aus aller Welt nach Klosterneuburg zu holen – und zu halten. Das betonte auch die Politik bei der Eröffnung, unter anderem Bundesministerin Eva-Maria Holzleitner (SP) und Landtagsabgeordneter Christoph Kaufmann (VP), die in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (VP) kamen.