Der tragische Todesfall einer 54-jährigen Patientin im Klinikum Rohrbach, die aus Kapazitätsgründen nicht rechtzeitig in ein spezialisiertes Krankenhaus überstellt werden konnte, schlägt weiter hohe Wellen. Kurz darauf wurden auch ähnliche Fälle in Oberösterreich und Salzburg bekannt.
Die Empörung ist groß. Gesundheitsministerin Korinna Schumann (SPÖ) lädt kommende Woche zu einem Spitalsgipfel mit allen Gesundheitslandesräten ein, Oberösterreichs Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander (ÖVP) kündigte eine Untersuchung an. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) fordert hingegen strukturelle Konsequenzen.
Er schlägt ein Drei-Punkte-Forderungsprogramm vor: Erstens sollen die geplanten Gesundheitsregionen rasch umgesetzt werden, um die länderübergreifende Versorgung zu verbessern. Zweitens müssen alle Akteure aus dem Gesundheitswesen, darunter Länder, ÖGK und Ärztekammer, an "einem Strang ziehen". Zudem muss es auch eine faire Bezahlung für Mitarbeiter im Gesundheitswesen geben – "denn schlussendlich geht es im wahrsten Sinne um Leben und Tod".
"Wir müssen Gesundheitsversorgung über Bundesländergrenzen hinwegdenken, es geht um das Wohl der Patienten! Jetzt sollten alle Akteure, die im Gesundheitswesen tätig sind, an einem Strang ziehen, dafür ist es hoch an der Zeit. Außerdem braucht es eine gerechte Entlohnung für alle Mitarbeiter im Gesundheitswesen, denn sie sind es, die tagtäglich um Leben kämpfen und sie haben eine faire Bezahlung verdient", so Ludwig.
Den größten Handlungsbedarf sehen auch die Österreicher beim Gesundheitssystem. Laut einer großen "Heute"-Umfrage ist es für 28 Prozent der Befragten das dringendste Thema.