Weiterbildung

Gendern und Meditation – Land streicht Förderkurse

Ab 1. Juli gelten neue Regeln bei Bildungsangeboten. Abgestraft werden Seminare, die laut der zuständigen Landesrätin "nichts bringen".
Victoria Carina  Frühwirth
29.06.2025, 05:15
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Niederösterreich krempelt seine Bildungsförderung um: Ab 1. Juli gelten neue Regeln, die es vielen Menschen erleichtern sollen, beruflich weiterzukommen – zumindest, wenn sie die "richtigen" Kurse belegen. Denn das Land setzt auf klare Prioritäten: Mehr Geld für Fachkräfte – weniger Unterstützung für Seminare, die laut Politik "nichts bringen".

Einkommensgrenzen angehoben

"Mit dieser Reform soll mehr Menschen als bisher ermöglicht werden, eine Förderung für Weiterbildung zu bekommen", erklärt Landesrätin Susanne Rosenkranz (FP) bei der Vorstellung des neuen Fördermodells.

Und tatsächlich: Die Einkommensgrenzen für Förderberechtigte werden in fast allen Stufen deutlich angehoben. Damit sollen vor allem jene profitieren, die sich eine teure Fortbildung bisher einfach nicht leisten konnten.

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So liegt die neue Grenze für den höchsten Fördersatz von 80 Prozent künftig bei 1.650 Euro brutto monatlich – bisher waren es nur 1.500. Auch andere Einkommensgrenzen steigen um rund zehn Prozent.

Damit wolle man den steigenden Lebenshaltungskosten Rechnung tragen und die Bildungschancen gerechter verteilen, heißt es aus dem Büro der Landesrätin. Doch nicht nur beim Geld wird geschraubt – auch beim Kursangebot wird aussortiert.

Aus für Gendern, Meditation, Rhetorik, Streitschlichten

Kurse wie für Gendern, Mediation, Meditation oder Rhetorik seien aus dem Programm gestrichen worden, so Rosenkranz. „Für ideologische Verblendung und sprachliche Weichspülung wird ab 1. Juli kein Geld mehr zum Fenster rausgeschmissen", kommentiert Landtagsabgeordneter Philipp Gerstenmayer (FP) die Änderungen unter Rosenkranz. Diese hätten keinen konkreten beruflichen Nutzen und seien daher künftig nicht mehr förderfähig.

Die frei werdenden Mittel fließen nun in praxisnahe Angebote – etwa in Ausbildungen für Operationsassistenten oder technische Berufe. Besonders gestärkt wird die sogenannte Fachkräfteförderung, bei der auch hier die Einkommensgrenzen nach oben verschoben wurden. Und erstmals können nun auch Vertragsbedienstete im Sozial- und Pflegebereich eine Förderung beantragen – etwa für Umschulungen oder Aufstiegsqualifikationen.

Fokus auf digitale Weiterbildung

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Digitalisierung. Das bereits bestehende Programm "Arbeitswelt 4.0" wird ausgebaut. Mehr Menschen als bisher sollen in den Genuss digitaler Weiterbildung kommen – von IT-Grundlagen bis zu Fachkursen für moderne Technologien. "Das ist ein Bekenntnis zur digitalen Weiterentwicklung der Berufswelt", betont Rosenkranz.

Auch für Lehrlinge und junge Erwachsene gibt es Neuerungen: Das Programm "NÖ Lehre PLUS" wird erweitert, ebenso die Förderung zur Berufsreifeprüfung und für frisch gebackene Meister.

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