Eine Gruppe Jugendlicher mietete in Erlach ein Tretboot und fuhr damit auf den Bielersee hinaus. Dann wurden sie von einem schweren Sturm überrascht. "Ich hatte wirklich Todesangst", berichtet eine Leserin gegenüber 20 Minuten von dem Erlebnis.
Die Gruppe wusste von der Unwetterwarnung. Auch die Frau beim Bootsverleih wies sie darauf hin. Allerdings sollte das Gewitter erst eine Stunde später kommen und sie hatten sowieso nicht vor, solange auf dem See zu verweilen. Doch dann kam es anders.
"Plötzlich sind die Wolken über uns aufgezogen. Sie kamen so schnell, wir fühlten uns wie in einem Horrorfilm", erzählt die Leserin. Zu dem Zeitpunkt war ihnen klar: Sie mussten umkehren. Zum Glück waren sie noch nicht weit hinausgefahren.
Plötzlich fing es an zu winden und zu hageln. Ihr Boot wurde von den Wellen mitgerissen und sei fast umgekippt. Sie hörten Leute am Ufer schreien und rufen, sie sollen zurückkommen. Endlich wehte der Wind sie in eine "Schifflände" – ein Anlegesteg aus Steinen. Als sie das Ufer erreicht hatten, wussten sie jedoch nicht, ob sie das Boot verlassen durften. "Wir wollten es nicht verlieren. Zum Glück kamen Leute vorbei, um uns zu helfen."
Sobald sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte, rannte die Leserin mit einer Freundin zu einem nahegelegenen Restaurant, um sich in Deckung zu bringen. Unterwegs flogen ihnen Äste entgegen und sie mussten ausweichen. "Es war wie in einem Film". Beim Restaurant herrschte Panik. "Einige Leute weinten, also die kannten uns zwar nicht, aber sie hatten Angst um uns".
Die Teenager waren nicht die einzigen Tretbootfahrer, die vom Sturm überrascht wurden. "Es gab noch ein zweites Boot, viel weiter draußen. Die hatten Hunde an Bord", erzählt die Leserin. Diese mussten nahe dem Ufer aus dem Wasser gefischt werden. Die Leute vom zweiten Tretboot schafften es ebenfalls ins Trockene.
Ein Teil der Freundesgruppe blieb etwas länger beim Tretboot, während sich die Leserin und ihre Freundin im Restaurant um sie fürchteten. "Wir waren so richtig erleichtert, als wir alle wieder zusammen waren". Zum Glück wurde niemand ernsthaft verletzt. "Wir sind mit ein paar Schürfwunden davon gekommen."