Bei vielen wird durch die wirtschaftliche Lage das Geldbörserl immer enger, vor allem gemeinnützige Vereine trifft dies besonders hart. Lebensnotwendige Spenden bleiben aus. Auch die Kinderkrebshilfe Wien-NÖ-Burgenland schlägt nun Alarm. So wenig finanzielle Unterstützung wie jetzt habe es seit Jahren nicht mehr gegeben.
Die neueste Auswertung der Spendendaten der Krebshilfe zeigt: Immer weniger Menschen spenden. So sank die Zahl der gelegentlichen Spender im Vergleich zum Vorjahr um 13,4 Prozent.
Von 2023 auf 2024 war der Rückgang mit 17,8 Prozent sogar noch extremer. Die Zahlen zeigen eine merkliche Abwärtsspirale. Auch die regelmäßigen Daueraufträge sinken seit 2023 drastisch. Dieses Jahr gibt es fast gar keine mehr.
Die Kinderkrebshilfe meint, es lege vor allem an der wirtschaftlichen Unsicherheit, den steigenden Lebenskosten und der zunehmenden Zurückhaltung bei finanziellen Entscheidungen im Alltag, dass die Spendeneinnahmen zurückgehen.
Trotz der schwierigen Lage appelliert der Verein an den gesellschaftlichen Zusammenhalt: Jeder Beitrag zählt – ob groß oder klein, einmalig oder regelmäßig. "Gerade in Krisenzeiten ist es wichtig, dass wir zusammenstehen und jenen helfen, die am verletzlichsten sind: schwer kranken Kindern", betont René Mulle, Obmann der Wiener Kinderkrebshilfe Wien-NÖ-Burgenland.
Zusätzlich nicht förderlich ist, dass für manche die Kinderkrebshilfe zu den St. AnnaSpital und der Krebsforschung dazugehört, dadurch werden Spenden irrtümlicherweise an diese überwiesen und kommen nie beim richtigen Verein an.
Auch der Betrag der Spenden wird immer kleiner. So gab es im Vorjahr zwar insgesamt mehr Spender als 2023, aber der Erlös war im Jahr 2023 dennoch um 14,6 Prozent größer als 2024. Ebenfalls erfasst werden die demografischen Daten der Spender. So zeigt sich Frauen spenden am meisten. Vor allem im Alter von 40 bis 80 Jahren. Aber auch Männer spenden lieber später im Leben.
Wenn persönliche Berührungspunkte mit dem Thema Kinderkrebs vorhanden sind, wird überwiegend zusätzlich mehr gespendet. Im Gegenzug gibt die jüngere Zielgruppe deutlich weniger Unterstützung für den guten Zweck. Das könne daran liegen, dass diese wirtschaftlich noch nicht so abgesichert sind.
In diesem Jahr hat die Kinderkrebshilfe den Großteil seiner Spenden durch Veranstaltungen und Unternehmenskooperationen, wie mit Zirkus Pikard, erhalten.
"Sport- und Kulturevents verbinden Engagement mit Gemeinschaft und ermöglichen Unterstützung auch in wirtschaftlich angespannten Zeiten", betont Mulle die Wichtigkeit solcher Veranstaltungen, da diese eine der wenigen verlässlichen Säulen sei, um ihre Arbeit aufrechtzuerhalten.
Darum findet auch dieses Jahr der zweite Hope Run in Wien statt. Am 13. September 2025 wird auf der rund ein Kilometer langen Trabrennbahn Krieau für den guten Zweck gelaufen. Für jede gelaufene Runde erhält der Verein einen Euro.
Die Anmeldung ist bereits online möglich. Das Startgeld beträgt 35 Euro. Kinder bis 12 Jahren laufen kostenlos mit. Die Kinderkrebshilfe rechnet mit bis zu 1.500 Teilnehmern.
„Sport- und Kulturevents verbinden Engagement mit Gemeinschaft und ermöglichen Unterstützung auch in wirtschaftlich angespannten Zeiten.“René MulleObmann der Wiener Kinderkrebshilfe Wien-NÖ-Burgenland
Die Kinderkrebshilfe gibt es seit 1986. Sie unterstützt Familien mit krebskranken Kindern und Jugendlichen bei der Bewältigung ihres Alltages. Projekte wie ein mobiler Pflegedienst und Psychosozialdienst sowie finanzielle Unterstützung und unbürokratische Beratung sollen dabei helfen.