Die sogenannte "Hundemafia" ist zumindest Tierliebhabern mittlerweile ein Begriff, doch auch mit Katzenbabys wird ein dreckiges Geschäft betrieben. Tierschutzorganisation Vier Pfoten warnt anlässlich des Weltkatzentages am 08. August besonders vor dubiosen Züchtern, die ihre Kätzchen über Facebook, Instagram & Co anbieten.
Unsere Tierheime wissen schon nicht mehr, wohin mit den vielen ungewollten Katzenbabys, die man meistens halbtot irgendwo ausgesetzt gefunden hat und über Social Media floriert der illegale Handel mit Billig-Rassekatzen. Vor allem auf Facebook und Instagram findet man gerne Katzenkinder, ohne Hinweise auf Zuchtgenehmigung oder eines ausführlichen Kontaktimpressums. Genau wie bei den Welpen handelt es sich hier meistens um unseriöse "Vermehrer" aus dem osteuropäischen Ausland.
„Die jungen Kätzchen werden meist viel zu früh von der Mutter getrennt, was zu gesundheitlichen und psychischen Problemen führt“Veronika WeissenböckKampagnenleiterin Vier Pfoten
"Die Aufzucht erfolgt oft unter tierschutzwidrigen Bedingungen wie mangelnde Hygiene, fehlende tierärztliche Versorgung und Überzüchtung. Das heißt, dass Käufer oft kranke, häufig auch unter Qualzuchtmerkmalen leidende sowie schlecht sozialisierte Tiere erhalten und langfristige hohe Folgekosten zu tragen haben", erklärt Weissenböck weiter.
Auch der Kauf von österreichischen Züchtern ist oftmals problematisch, weil wieder einmal die notwendige Kontrolle fehlt. Von unseren 2.600 registrierten Katzenzüchtern, handelt es sich bei einem Großteil um "Hobbyzüchter", die maximal drei Würfe pro Jahre produzieren dürften. Auch wenn jede Zucht meldepflichtig wäre – selbst bei Bauernhofkatzen – fragt die Behörde selten nach und illegale Züchter und Verkäufer bleiben unentdeckt.
Für die Käufer kann das aber natürlich unangenehme Folgen haben, da sie keinerlei Garantien haben und die Verkäufer oft schlicht "abtauchen", wenn es Probleme gibt.
„Von den Anzeigen auf Facebook und Instagram, die wir wegen verdächtiger Aktivitäten gemeldet haben, hat der Mutterkonzern Meta lediglich drei Prozent entfernt. Das erleichtert es der Welpenmafia natürlich enorm, ihrem schmutzigen Handwerk nachzugehen“
Auch für die zahlreichen legalen Hobbyzüchtern ist das Geschäft mit den Babykatzen einträglich – nicht zuletzt deshalb, weil die Einnahmen aus der Hobbyzucht steuerfrei sind. "Wenn jeder drei Würfe pro Jahr verkauft, also insgesamt 7.800 Katzenwürfe, ergibt sich ein potenzieller Jahresumsatz von insgesamt 27 Millionen Euro. Dem Staat entgehen durch die Steuerfreiheit also jährlich Millionen", erklärt Weissenböck.