Wer nicht kommt, zahlt 100 €

"Jeder 20. taucht nicht auf" – Strafen für Lokalgäste

Der Streit um die Stornogebühr bewegt Österreich. Kaum ein Wirt, der keine Horror-Geschichte zu erzählen hat – das sagt Wiens oberster Gastronom.
Michael Pollak
17.12.2025, 14:00
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Es ist – neben der Teuerung – das absolute Top-Thema der "Heute"-Leser: Der Wiener Nobel-Gastronom Luigi Barbaro verlangt 100 Euro "Strafe", wenn ein Gast einen Tisch reserviert, dann aber nicht auftaucht. Verschärfend: Das Geld wird pro Person verlangt.

Seitdem "Heute" die Story Mittwochfrüh brachte, gehen die Wogen hoch. Binnen kurzer Zeit haben Hunderte Leser ihre Kommentare dazu online gepostet. Von "die gehören eh bestraft, was haben diese Leute für einen Vogel", über, "dann soll er doch eine Reservierungsgebühr verlangen", bis zu, "das fällt unter Geschäftsrisiko, dafür muss man Rücklagen bilden", ist alles vertreten.

Jetzt meldet sich auch Wiens "oberster" Gastronom: "Das tut uns einfach immer sehr weh", sagt Thomas Peschta, Wirte-Sprecher der Wiener Wirtschaftskammer, zu "Heute". Besonders schlimm, so der oberste Vertreter der Lokalbetreiber, trifft es die Unternehmer jetzt am Ende des Jahres: "Wir müssen in diesen Wochen die Liquidität aufbauen für Jänner und Februar, dann ist weniger los, aber wir müssen dennoch Löhne, Abgaben etc. zahlen."

Es wird immer schlimmer

Das Phänomen der "No-Show-Gäste" (diejenigen, die nicht auftauchen) werde immer schlimmer, erzählt der Betreiber des "Gasthaus Peschta": "Gerade jetzt gegen Ende des Jahres fällt es einem immer öfter auf, viele Gruppen sagen, sie kommen mit 30 Gästen, dann sind es nur 20."

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Oder noch fieser: "Sie reservieren in mehreren Lokalen und entscheiden sich dann völlig spontan für das eine – informieren den zweiten Wirt aber nicht."

Verschärfend kommt gerade die Grippewelle hinzu: "Auch das spüren wir stark, aber das sind meist Gäste, die selbst telefonisch absagen und um einen neuen Termin bitten – das ist zum Glück kein Komplettausfall."

So viele kommen trotz Reservierung nicht

Gesicherte Zahlen gibt es nicht zu leer bleibenden Sesseln und Tischen, dennoch: "Gefühlsmäßig taucht jede zwanzigste Reservierung nicht auf", sagt Peschta. Dabei solle eine Strafgebühr immer die letzte Konsequenz bleiben, aber: "Wenn man solche Beispiele hört, versteht man, dass die Wirte sagen, so geht es nicht. Es ist auch ein Thema der gegenseitigen Wertschätzung."

{title && {title} } POM, {title && {title} } Akt. 17.12.2025, 14:23, 17.12.2025, 14:00
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