Die Kärntner Krankenanstalten-Betriebsgesellschaft (KABEG) holt Pflegekräfte aus Kenia, um dem Personalmangel im Pflegebereich entgegenzuwirken. Die ersten acht Fachkräfte werden derzeit eingeschult. Bis Ende des Jahres sollen insgesamt 42 Stellen mit Pflegekräften aus Kenia besetzt werden.
Die neuen Mitarbeiter bringen eine entsprechende Ausbildung und Praxiserfahrung mit. Eine Teilnehmerin hat bereits in mehreren unterschiedlichen Abteilungen gearbeitet. Ein anderer Teilnehmer sei nach Österreich gekommen, um in einem internationalen Team zu arbeiten, neue Erfahrungen zu sammeln und sein Studium voranzutreiben.
"In Nairobi ist es ein sehr hochwertiges Studium der Pflegewissenschaften. Es sind vier Jahre theoretisches Studium und ein Praxisjahr, das noch anschließt. Das heißt, bis zum Bachelor der Pflegewissenschaften sind es fünf Jahre und der Großteil hat auch schon Erfahrungen in hochwertigen Krankenhäusern in Nairobi", so Markus Ertl, Personalchef der KABEG, gegenüber dem "ORF".
Die nächsten Schritte laut Ertl: die Anerkennung der Diplome in Österreich, der Erhalt der Rot-Weiß-Rot-Karte sowie die Eintragung ins Berufsregister. Danach können die Pflegekräfte zunächst für ein Jahr als Pflegefachassistenten angestellt werden. In diesem Jahr absolvieren sie auch die Nostrifizierung, bei der unter anderem rechtliche Themen bearbeitet werden müssen und Deutschkenntnisse auf dem Niveau B2 nachgewiesen werden.
Sollte dies innerhalb eines Jahres nicht gelingen, besteht die Option, den Zeitraum um ein weiteres Jahr zu verlängern. Danach müssen die Teilnehmer jedoch nostrifiziert sein, dann könnten sie als diplomierte Pflegekräfte tätig sein.
Zu Beginn absolvieren die Pflegekräfte verschiedene Schulungen. Vormittags finden Deutschkurse statt, nachmittags werden Informationen zum österreichischen Gesundheitssystem vermittelt. Zusätzlich werden kulturelle Gepflogenheiten in Österreich thematisiert, um die Integration zu erleichtern. Auch Geschlechterrollen sind Teil des Programms: Eine eigene Gleichstellungsbeauftragte der KABEG wird gezielt auf dieses Thema eingehen.