Satte 50.000 Zahnfüllungen wurden seit 2022 allein in österreichischen Gefängnissen gemacht, wie nun SPÖ-Justizministerin Anna Sporrer in einer Anfragebeantwortung der FPÖ aufschlüsselt.
Über 10.000 davon entfallen dabei auf 2025, wie FPÖ-Abgeordneter Harald Schuh erklärt: "Allein im Jahr 2025 wurden bisher insgesamt 10.268 Zahnfüllungen bei Insassen durchgeführt."
Das ist aber noch nicht alles, denn die Zahnfüllungen sind in diesem Jahr preislich in die Höhe geschossen. Grund dafür ist das EU-Amalgamverbot, weshalb nun teurere Silikat- und Steinzementfüllungen eingesetzt werden müssen.
"Die Kosten pro Füllung sind deshalb von bisher 85,50 Euro auf 127,20 Euro gestiegen und müssen vom Steuerzahler getragen werden", so der Freiheitliche. Und über die Jahre summiert sich das auch: Zwischen 2021 und 2024 verursachten Zahnbehandlungen bei Häftlingen Kosten von insgesamt 7,7 Millionen Euro.
"Nur vier Prozent (306.020,71 Euro) davon steuerten die Insassen in Form von Eigenmitteln bei. Nun prüft das Ministerium den von der FPÖ erstmals im Februar 2025 eingebrachten Vorschlag für eine Kostenbeteiligung der Häftlinge durch Selbstbehalt", berichtet der FPÖ-Abgeordnete.
Schuh zeigt sich wenig überrascht, aber erneut alarmiert: "Man erhält rasch den Eindruck, dass die Gesundheitsversorgung in den Gefängnissen sehr großzügig ausgelegt wird, was die Insassen ausnutzen. Viele Häftlinge legen in Gefangenschaft offenbar einen weitaus höheren Wert auf Gesundheit als in Freiheit. Im Schnitt erhält jeder Häftling alle sechs Monate eine Plombe. Das ist mehr als auffällig – außer für das Ministerium offenbar. Dass nun endlich Selbstbehalte geprüft werden, ist mehr als notwendig. Der Staat muss auch hier kostenbewusster werden."
Unbeantwortet blieben hingegen Anfragen zu den durchschnittlichen Wartezeiten für Operationen für Häftlinge. "Monate- und jahrelange Wartezeiten, mit denen freie Bürger oft konfrontiert werden, scheinen in Justizanstalten tendenziell kein Thema zu sein", ist sich Schuh dennoch sicher und kündigte an, weitere parlamentarische Schritte zu setzen, um die Kostenentwicklung im Gesundheitsbereich der Justizanstalten transparent zu machen und "die überbordenden Privilegierungen zu beenden".