Obwohl diese Debatte bereits 2020 völlig ins Leere gelaufen war, muss man nun wieder über Begriffe wie "Veggie-Burger", "Tofu-Schnitzel" oder "Pflanzliches Würstel" diskutieren. Zumindest wenn es nach Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig geht, der sich sogar im EU-Agrarministerrat persönlich für ein Verbot solcher schriftlichen "Verwirrungen" einsetzt. Tierschutzorganisation Vier Pfoten findet einen erneuten Dialog darüber absurd:
„Es ist einfach lächerlich, dass Konsumenten nicht zugetraut wird, zwischen klar und deutlich deklarierten pflanzlichen Produkten und tierischen Lebensmitteln zu unterscheiden. Dann müsste man auch Namen wie 'Körpermilch' und 'Kakaobutter' verbieten“Vier Pfoten
Die Verwechslungsgefahr ist de facto nicht vorhanden, da die ohnehin genauen Vorgaben bei pflanzlichen Produkten deutlich erkennbar und völlig transparent sind. Man sollte meinen, dass hier eher an der tierischen Fraktion die mangelhafte Kennzeichnung der Haltungsform und der genauen Herkunft kritisiert würde.
Statt alles zu tun, um endlich den viel zu hohen Fleischkonsum in Österreich zu senken und Anreize für eine stärker pflanzenbasierte Ernährung zu fördern, setzt die ÖVP auf fadenscheinige Argumente, um dies zu verhindern, schreibt Vier Pfoten frustriert. Dabei müsste eine Reduktion des Fleischkonsums wirklich höchste Priorität haben: Die Österreicher haben heuer immerhin bereits am 10. April so viel Fleisch gegessen, wie es von der Wissenschaft für ein ganzes Jahr empfohlen wird.
Der übermäßige Fleischkonsum erfordert eine Massenproduktion, die nicht nur Tierleid bedeutet, sondern auch die Grenzen unseren Planeten durch die unglaubliche Ressourcenverschwendung, den hohen CO₂-Ausstoß und den Abbau des Regenwaldes für Futtermittel-Anbauflächen eindeutig überschreitet sowie unser Gesundheitssystem belastet."