Krise bei Marvel?

"Madame Web" floppt: Die Ära der Superhelden ist vorbei

"Madame Web" enttäuscht an den Kinokassen. Nun sollen Superheldenfilme beim Publikum durch Biopics abgelöst werden.

20 Minuten
"Madame Web" floppt: Die Ära der Superhelden ist vorbei
Selbst die Besetzung von Sydney Sweeney und Dakota Johnson konnte diesen Film nicht erfolgreicher machen.
IMAGO/ABACAPRESS; IMAGO/Everett Collection

Mitte Februar startete der neuste Superhelden-Film in den Kinos. Dakota Johnson (34) schlüpft in die Rolle der "Madame Web", die hellseherische Fähigkeiten besitzt. Strömten in den letzten Jahren bei den Marvel-Filmen noch alle ins Kino, performen die Filme in letzter Zeit nicht mehr gut.

Das Publikum hat Bock auf etwas Neues.
Christian Jungen
Leitung "Zurich Film Festival"

Die erhofften Besucher blieben aus. Der Superheldinnenfilm spielte in den USA seit seinem Kinostart am 14. Februar nur 26,2 Millionen Dollar ein, weltweit sogar nur 51,9 Millionen. Bei einem Budget von 80 Millionen Dollar spricht man also deutlich von einem Kino-Flop.

Damit reiht sich "Madame Web" ein in eine Serie von enttäuschenden Comicfilmen ("The Marvels", "Morbius" und "Aquaman 2", um nur einige zu nennen). Hat sich eine Superhelden-Müdigkeit beim Publikum gebildet oder waren die letzten paar Filme einfach schlecht?

"Zenit überschritten"?

Christian Jungen leitet das "Zurich Film Festival". Rund zehn Filme aus dem letztjährigen Festivalprogramm sind an den Oscars im März nominiert. Laut dem Experten haben Superhelden-Filme "den Zenit eindeutig überschritten". Letztes Jahr habe ein Wandel in der Filmszene stattgefunden – zum Nachteil des Actiongenres.

"Mit 'Barbie', 'Oppenheimer' und 'The Super Mario Bros. Movie' standen drei originelle Stoffe auf dem Podest der größten Kassenschlager und verwiesen die Superhelden auf die Ehrenplätze. Das Publikum hat Bock auf etwas Neues", erklärt Jungen "20 Minuten" auf Anfrage.

Schuld am schwindenden Interesse seien vor allem die Produktionsstudios. "Viele der letzten Filme waren qualitativ zu wenig gut. 'The Marvels' war fast schon eine Zumutung", sagt der Filmkritiker.

"Madame Web": Der schlechteste Film aller Zeiten?

Auch "Madame Web" kommt bei den Kritikerinnen und Kritikern gar nicht gut weg. Auf TikTok überbieten sich die negativen Reaktionen. "Das ist der schlechteste Film, der je gemacht wurde", meint etwa der Nutzer "TheCubanCrusher", der mit seinen Film-Reviews fast eine Million Fans auf TikTok hat. Er kritisiert sowohl das Drehbuch als auch die Schauspieler für ihre schlechte Leistung.

Welche Filme sind die neuen Kassenschlager?

Da Christian Jungen "Madame Web" nicht gesehen hat, könne er die Qualität nicht beurteilen. Er kritisiert aber die Vorgehensweise der Studios. "Sie haben zu viele Filme zu schnell produziert und gedacht, es reiche einfach, wenn man ein Spin-off ans Nächste reiht. Superheroes leben aber von der Einzigartigkeit der Figuren." Zudem fügt er an: "Mehr Liebe zum Detail und mehr Originalität wären vonnöten gewesen."

Wenn Superheldenfilme nicht mehr interessieren, welche Filme tun es denn dann? Laut Jungen kommt nun die Zeit der Biopics. "Musikfilme wie 'Bob Marley: One Love' sind – spätestens seit 'Bohemian Rhapsody' (2018) – ein Megatrend. Bald folgen Filme über Michael Jackson und die Beatles."

Jungen beobachtet als weiteren Trend, dass das Genre in den Hintergrund rücke: "Die Regisseure werden wieder wichtiger als das Genre an sich. Man will den neuen Film von Christopher Nolan, Ridley Scott, Martin Scorsese oder Greta Gerwig sehen, egal, welchem Genre sie sich gewidmet haben."

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    Instagram/meganfox

    Auf den Punkt gebracht

    • Der Film "Madame Web" enttäuscht an den Kinokassen und markiert möglicherweise das Ende der Ära der Superheldenfilme, da das Publikumsinteresse nachlässt
    • Stattdessen kommen Biopics und Filme über berühmte Persönlichkeiten, sowie ein Fokus auf Regisseure, als neue Trendes im Kino auf
    20 Minuten
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